Kortsch
Südtirols politisches System rühmt sich, eine vorbildliche Autonomie erkämpft zu haben. Noch aber findet sich auf seiner Agenda das alte Versprechen, den Gebrauch von Orts- und Flurnamen entsprechend zu regeln. Einer der Akteure in der Debatte um die richtige Regelung ist der Südtiroler Schützenbund. Regelmäßig veranstaltet er Veranstaltungen zu diesem Thema, so auch am Abend des 14. Juni im Kulturhaus von Kortsch. Die Positionen, die bei der Diskussionsrunde bezogen wurden, sind nicht neu. Neu ist die Anzahl der Gäste: Insgesamt sieben Geladene, fünf Politiker ein Internetblogger sowie ein Vertreter der Schützen teilten sich mit Moderator Harald Stauder das Podium. In den Abend führten Schützenhauptmann Arno Rainer mit einem Bibelzitat und bedeutungsschwangeren Vergleichen, sowie die Historikerin Margareth Lun mit einem Impulsreferat über das Werk von Ettore Tolomei ein. Am Podium propagierten dann Sven Knoll für die Südtiroler Freiheit und Peter Kaserer für den Veranstalter ihre „historische Lösung“. Sie forderten die Abschaffung aller nicht historisch gewachsenen italienischen Namen. Den Kontrapunkt bildete Landtagsabgeordneter Alessandro Urzí, der sich für die Beibehaltung aller Namen aussprach. Die Position der Übrigen lag irgendwo dazwischen und wurde mit Prozentrechnungen, den Hinweisen auf mögliche Volksentscheide und der nötigen Suche nach einem gesellschaftlichen bzw. politischen Konsens ausgedrückt. Dem zahlreichen Publikum war aber nicht nach Konsens. Es reagierte mit Stellungnahmen, deren Angriffspunkte vorwiegend Alessandro Urzí sowie Brigitte Foppa von den Grünen waren. Der Abend endete wie er begonnen hatte mit einem Bibelzitat. (jan)
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