Dienstag, 11 Dezember 2018 00:00

Monika Hauser im Filmporträt

s28sp4 Monika HauserSchlanders - Monika Hauser ist Frauenärztin, Feministin und Frauenrechtsaktivistin. Als Gründerin der internationalen Hilfsorganisation „medica mondiale“, unterstützt sie weltweit Frauen- und Mädchen in Kriegsgebieten. Zum 25. Bestehen der Organisation haben die beiden Filmemacherinnen Edith Eisenstecken und Evi Oberkofler ein Filmporträt über Monika Hauser erstellt. Dieser Film wurde am 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, im Kulturhaus Schlanders in Zusammenarbeit mit dem Chancenbeirat der Gemeinde Schlanders vorgeführt. In Interwies erzählt Monika Hauser, die in der Schweiz aufgewachsen ist, aber Vinschger Wurzeln hat, von den Massenvergewaltigungen im Bosnienkrieg und ihrer Betroffenheit. Sie fuhr nach Bosnien und gründete ein Frauenhilfsprojekt, um die traumatisierten Frauen allgemeinmedizinisch, gynäkologisch und psychisch zu betreut. Sexuelle Gewalt wird als Mittel der Kriegsführung eingesetzt. Die vergewaltigten Frauen treiben in ihrer Verzweiflung das Kind ab, geben es zur Adoption frei, viele machen auch Selbstmord. Hauser geht es darum, die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen bewusst zu machen und die Strukturen zu verändern. Heute betreut die Organisation verschiedene Frauenprojekte. Im Film erzählt Hauser auch von ihrer Großmutter, die Gewalt durch den Großvater erlebt hat. Sie berichtet von den patriarchalen Strukturen im Krankenhaus Schlanders, wo sie als junge Ärztin gearbeitet hat und von Frauen, die ihr erzählt haben, dass sie nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges von Soldaten der Besatzungsmächte vergewaltigt wurden. In diesem berührenden Film kommen neben Monika Hauser auch viele andere Frauen zu Wort. Hauser erzählt auch von den Männern, ihren Ängsten und dem Gruppendruck, dem sie ausgesetzt sind, aber auch von der Seelenkälte, die sie zu Tätern macht. Es ist ein Porträt über eine starke Frau, die seit 25 Jahren gegen jede Form von Gewalt gegenüber Frauen kämpft. 2008 erhielt sie dafür den Alternativen Nobelpreis. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 25/2018

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