Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 

s25 bergSchlanders - In den vergangenen Monaten beschäftigten sich die SchülerInnen der 3. Klasse Montessori der Mittelschule Schlanders im Geschichteunterricht auf unterschiedliche Weise mit dem Thema „1. Weltkrieg“. Einen Schwerpunkt stellte dabei der Gebirgskrieg dar.
Bereits im Oktober waren wir auf „Spurensuche“ an der ehemaligen Ortlerfront unterwegs. Begleitet von Manfred Haringer, einem Experten der Ortlerfront, und unseren Lehrpersonen, erkundeten wir die Großbodenstellung am Fuße des Schafseck. Hier steht noch heute eine zerstörte Unterkunft der Artilleristen. Diese wurde 1916 von einer Staublawine verschüttet. Dabei starben 13 Soldaten.
Haringer erklärte uns, dass u. a. die extreme Kälte für die Soldaten ein sehr großes Problem darstellte. Erfrierungen waren keine Seltenheit. So kontrollierten sich die Soldaten an den Wachposten gegenseitig, damit Verfärbungen an Ohren und Nase frühzeitig erkannt wurden. Insgesamt verloren  2/3 der Soldaten ihr Leben durch Naturkatastrophen und Unfälle.
Auf unsrer Wanderung erreichten wir einen wichtigen ehemaligen  österreichungarischen Kontrollposten, von welchem aus durch Acetylenscheinwerfer auch nachts der gesamte Frontbereich im Trafoier Talschluss beleuchtet werden konnte.
Zum Abschluss unserer Erkundungstour besuchten wir den Kriegerfriedhof inSpondinig. Auch über diesen erfuhren wir interessante Details: Hier wurden z. B. auch tote italienische Kriegsgegner begraben.
Überrascht waren wir von der Tatsache, dass das nahe gelegene Hotel Post während des 1. Weltkrieges als Lazarett diente, in dem verwundete und kranke Soldaten der Ortlerfront ärztlich versorgt wurden.
Um das Thema  noch weiter zu  vertiefen, hielt Herr Haringer für alle dritten Klassen unserer Schule einen aufschlussreichen Vortrag in unsrer Aula. Da er sich schon seit  über 30 Jahren mit dem Thema „Ortlerfront“ auseinander setzt, bereicherte er seine Ausführungen auch zusätzlich mit außergewöhnlichen Episoden aus dem entbehrungsreichen Alltag des Soldatenlebens.
Besonders interessant fanden wir die kleine Ausstellung, die Herr Haringer für uns zusammen gestellt hatte und welche gesammelte Gegenstände von der Ortlerfront zeigte. Darunter befanden sich Tagebücher, Tabakspeifen, Steigeisen, Helme, faltbare Laternen und vieles mehr.
Wir danken Herrn Haringer, dass er uns auf dieser Spurensuche begleitet hat und so einen Einblick in das Leben der Soldaten und das Geschehen an der Front vermittelt hat.

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Publiziert in Ausgabe 3/2016

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