Freitag, 29 Juli 2011 00:00

Die Magie der Saldurseen

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Anreise/Ausgangspunkt: Von Tartsch bei Mals in das hintere Matscher Tal bis zum Glieshof auf 1.810m.
Aufstieg zur Oberetteshütte: Vom Glieshof folgt man einem Fahrweg, der bis zur Talstation der Materialseilbahn der Oberretteshütte führt. Man kann auch rechts, direkt hinter dem Glieshof, längs des leicht ansteigenden Steiges Nr. 1 taleinwärts gehen. Von der Talstation geht es dann zügig bergauf, und nach ca. 2,5 Stunden (1 Std. von der Materialseilbahn) erreicht man die Oberetteshütte auf 2.670m.
Aufstieg zu den Saldurseen und Abstieg zum Glieshof: Von der Hütte aus geht es östlich bis zur Scharte auf etwa 3000m ziemlich steil hinauf. Es gibt zwei Varianten:
a) Über den alten Militärpfad durch die Rinne. Der gut sichtbare Steig (Nr.1 – 4) beginnt gleich hinter der Hütte und führt im Zickzack über einen steilen Geröllhang hinauf bis zur Scharte.
b) Über den oberen Steig durch die Felsen. Man folgt zunächst nördlich dem Steig zur Weißkugel (10 – 15 Min.) und quert dann nach rechts (Wegweiser). Der Steig (Nr.1 – 4) führt im Mittelteil durch einen etwas ausgesetzten Felshang (Sicherungen vorhanden) und man gelangt im oberen Teil auf den Militärweg (Route a). Von der namenlosen Scharte auf ziemlich genau 3000m haben wir einen wunderbaren Ausblick. Der Steig Nr. 1 führt in etwa 20 – 30 Min. zum Matscher Bildstöckljoch (3117m) und von dort ins Schnalstal (ein kurzer Abstecher ist lohnend!). Wir folgen aber dem Steig Nr. 4, der uns rechts hinab zur Seenplatte führt. Es dauert nicht lange und wir stoßen auf den ersten See. Die Kulisse ist phantastisch, und bald erblicken wir das gesamte Seenplateau. Kurz vor den unteren Seen sind alte Mauerreste sichtbar: Es sind Schutzmauern, welche  im 19. Jahrhundert erbaut wurden, um die Flutwellen durch die in die Seen einstürzenden Eisbrüche zu vermeiden (damals war der Saldurgletscher noch riesig). 1834 wurde Matsch überschwemmt. Nach dem  letzten See verläuft der Steig links ansteigend (Achtung, nicht nach rechts absteigen!) und führt dann auf ausgetretenem Weg durch alpine Rasen immer bergab. Vorbei an quirlende Quellen (Jordan genannt), oft auch über Steingeröll, gelangen wir zuerst zu einer größeren Ebene (2450m), dann führt der Steig steil hinunter zur Inneren Matscher Alm. Von dort erreichen wir in einer guten halben Stunde den Parkplatz am Glieshof.  
Höhenunterschied: 1200m
Aufstiegszeiten: Glieshof – Oberetteshütte: 2,5 Std Oberetteshütte – Saldurseen 1,5 – 2 Std Seen – Glieshof 2 – 2,5 Std.
Hinweise/Schwierigkeiten: Die Hochgebirgswanderung erfordert gute Sichtverhältnisse, Trittsicherheit und Orientierungsvermögen. Im Frühsommer sind etliche Stellen schneebedeckt, sodass die Tour in der Regel erst ab Mitte Juli begehbar ist. Es wird empfohlen, beim Hüttenwirt der Oberetteshütte oder im Almhotel Glieshof Informationen über die Bedingungen einzuholen. Beim letzten See unbedingt nach links kurz aufsteigen und keinesfalls die Markierungen verlassen!

(Text und Bild Roman Burgo)

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 15/2011

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