Volksbühne Latsch
Ein korrupter Landesrat mit zwei Geliebten, sein Sekretär von der Polizei verfolgt: Die Volksbühne Latsch hat sich heuer einer Farce, einer schnell gespielten Komödie, von Michael Portwee angenommen. Unter der Regie von Petra Pedross haben die Latscher Schauspieler Temperament und viel Spiellust gezeigt. Und dies ohne in peinliche Schlüpfrigkeiten abzugleiten, die das Stück zur Genüge geboten hätte. Bei der Premiere im bühnen- und saalmäßig großzügigen CulturForum am Samstag vor einer Woche wurde dem Publikum die ursprünglich englische Komödie auf Südtiroler Verhältnisse, sprachlich und teilweise inhaltlich, zugeschnitten serviert. Der unfallbedingte Ausfall des Schauspielers Andrea Stolcis kurz vor der Premiere wurde von Peter Paul Mitterer und von Andreas Telser in der Rolle des Inspektors beherzt wettgemacht. In der Rolle als Sekretär des Landesrates verdient Markus Gamper höchstes Lob. Mit ihm kam Schwung und Drall und durch ihn wurde das Komödienniveau durchwegs gehalten. Der Schweiß in seiner Stirn am Ende des Stückes war wohl weniger Aufregung als da Aufgehen in seiner Rolle. Mit der schnellen Gangart von Stück und von Gamper hatten die anderen Schauspieler mitzuhalten. Lorenz Marsoner, die schauspielerische Konstante in Latsch, gelang dies als Landesrat durch seine Erfahrung. Fazit: Eine sehenswerte Umsetzung des Stückes, sei es durch die Regie als auch durch die Schauspieler. (eb)
Weitere Aufführungen siehe „Theaterwind“.
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