Fürstenburg/Burgeis
Mit dem beginnenden Schuljahr konnten Schüler und Lehrer der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg die Räume im neuen Zubau beziehen. Zur Verfügung stehen nun Klassenräume, ein Lehrerzimmer, ein Chemieraum, ein Computerraum, Werkräume, eine Garage, Räume für Produktverarbeitung wie zum Beispiel eine bestens ausgestattete Käserei und die geräumige Aula Magna.
Dort versammelten sich am Samstag, den 10. September Gäste zur offiziellen Schlüsselübergabe. Symbolisch überreichte LH Luis Durnwalder der Direktorin Monika Aondio einen Schlüssel. LR Hans Berger sprach von einem Tag der Freude und von einem Meilenstein in der Geschichte der landwirtschaftlichen Schule Fürstenburg, die 1952 als erste in Südtirol ihre Tore geöffnet hatte. Er erinnerte an Direktor Georg Flora, der sich sehr für die neuen Räumlichkeiten eingesetzt hatte. „Nun braucht es dringend ein Schülerheim in der Nähe“, betonte Berger. LR Florian Mussner zeigte sich angetan, „dass so viel schöne Kubatur entstanden ist, ohne dass man optisch etwas merkt“. Er hob hervor, dass es gelungen sei, einheimische Handwerker und Unternehmen mit den Arbeiten zu betrauen und bedankte sich.
„Wir brauchen ein Heim in Burgeis und eines in Mals“, betonte LH Durnwalder, und er kündigte konkrete Schritte an. Ihre Freude über die neuen Räumlichkeiten drückten auch Aondio und BM Ulrich Veith aus. Architekt Werner Tscholl regte an, bei einer Namenssuche für die Schule an Direktor Flora zu denken.
Zum Zubau:
2005 genehmigte die Landesregierung den Zubau der Fürstenburg als drittes Baulos. Das erste Baulos betraf den Turm der Fürstenburg, dessen Wiedererrichtung nach dem Einsturz 1999 in Angriff genommen wurde. Das zweite Baulos umfasste die Sanierung und die Anpassung sämtlicher Räumlichkeiten in der Burg. Da der Zubau direkt neben der Burg geplant war, meldeten die Verantwortlichen im Landesdenkmalamt Bedenken an. Es kam zu einigen Verzögerungen. Nun dürften auch sie mit dem Ergebnis zufrieden sein. Der Neubau verschmilzt harmonisch mit dem Gelände. Das unterirdisch projektierte Gebäude, das auf drei Ebenen angelegt ist, verschwindet fast zur Gänze im Hang. Dezent sichtbar bleiben nur die Einfahrtstore zur Tiefgarage und zu den Werkstätten, sowie die Eingangstore. Drei Lichthöfe und mehrere Lichtschächte sind so angelegt, dass genügend natürliches Licht in die unterirdischen Räume einfällt. Architekt Werner Tscholl hat Meisterliches geschaffen, in größter Achtung vor dem Gesamtensemble der Fürstenburg. Die neu errichteten Räume, deren Ausrichtung und Gestaltung entsprechen den modernen Schulbaurichtlinien. „Was wir in die Köpfe investieren ist gut investiert“, unterstrich Durnwalder.
Technische Daten - Zubau Fürstenburg:
Planer und Bauleiter: Architekt Werner Tscholl (verantwortlich auch für die Sanierung des Turmes und der Burgräumlichkeiten)
Gesamtkubatur: 13.930 Kubikmeter
Projektierungsphase: 2000 bis 2004
Beginn der Arbeiten: Jänner 2004
Wiederaufnahme der Arbeiten: Mai 2007
Offizielle Übergabe: 10.09.2011
Gesamtkosten: 7,95 Millionen Euro,
davon 1,30 Mio für Ausstattung und Einrichtung
Magdalena Dietl Sapelza
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