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Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 03 September 2019 15:00

Auf Konzeptsuche

Glurns - Der Gemeinderat von Glurns hat beschlossen, von der Pfarre Glurns 2,7 Hektar Grund zu kaufen. Die Pfarrei will mit dem Geld Wohnungen für Betreutes Wohnen errichten. Für die Struktur benötigt die Pfarrei jedoch jährlich rund 25.000 Zuschuss.

von Erwin Bernhart

Eine Gemeinde auf der Suche nach einem schlüssigen sozial-wirtschaftlichem Konzept: Das ist die Stadtgemeinde Glurns. Mit dem Kauf von rund 2,7 Hektar Grund am St. Martiner Schuttkegel ist die Gemeinde gewillt, eine Investition von 750.000 Euro zu tätigen. Den Grund verkauft die Pfarre Glurns, die mit dem erlösten Geld den alten Widum in Wohnungen für betreutes Wohnen umbauen will. Die Investition mit öffentlichem Geld ist damit sozialverträglich. Allerdings ist es abzusehen, dass die Pfarrei nach dem Bau rund 25.000 Euro jährlich für die laufenden Kosten benötigt. Diese Kosten, so die Anfrage der Pfarrei an die Gemeinde, sollte zu einem Teil die Gemeinde Glurns übernehmen. Weil auch die Gemeinde Glurns bei den laufenden Einnahmen bzw. bei den laufenden Ausagen knappst kalkulieren muss, überlegen die Stadtväter in Glurns, wie man laufende Einnahmen generieren könnte - auch um der Pfarre den jährlichen Beitrag sichern zu können.
BM Luis Frank hat deshalb in seinem Gemeinderat eine Meinungsbildung erhoben. Frank wollte wissen, was die einzelnen Gemeinderäte zu seiner Idee sagen bzw. was sie davon halten. Franks Idee: Über den anzukaufenden Grund Pachteinnahmen generieren, die zum Teil an die Pfarrei weitergegeben werden könnten. Einträgliche Pachteinnahmen könnten über einen Golfübungsplatz kommen. Das Hindernis dabei: der angrenzende Grundbesitzer Walter Rizzi hat ein Vorkaufsrecht und möchte dieses für einen Teil der 2,7 Hektar wahrnehmen. BM Luis Frank hält mit der Idee dagegen, dass die gesamten 2,7 Hektar Grund in öffentliches Grün umgewandelt und somit dem Zugriff des Nachbarn entzogen werden könnte. Ein Bauleitplanänderung ist dazu notwendig und für diese eine Mehrheit im Gemeinderat. Deshalb das Vorsondieren im Gemeinderat.
Nun hatte jeder Gemeinderat bei der Ratssitzung am 21. August die Möglichkeit zu dieser Idee und zu dieser Stoßrichtung Stellung zu beziehen. Schließlich kam bei einer informellen Abstimmung heraus, dass sich eine Mehrheit von 7 Gemeindräten diese Schritte durchaus vorstellen könnte, drei waren dagegen und zwei enthielten sich der Stimme. Demnach könnt’s klappen.

Publiziert in Ausgabe 18/2019

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