Schlanders - Am Freitag, den 19. Februar hielt Verena Mutschlechner einen Vortrag zum Thema Komplementärmedizin in der Aula Magna der WFO Schlanders. Das Referat hielt die aus dem Sarntal stammende und in Meran praktizierende Ärztin im Rahmen der von den Schlanderser SVP-Frauen organisierten Gesundheitstage, mit dem diesjährigen Schwerpunkt „Prävention“. Unter Komplementärmedizin wird allgemein eine alternative, an natürlichen Heilungsmethoden orientierte und teilweise die Schulmedizin ergänzende oder ersetzende Therapie verstanden. Dazu gehören auch die Bereiche Homöopathie, Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und Akkupunktur, in denen sich Mutschlechner spezialisiert hat. Gerade in Sachen Vorbeugung kann die Komplementärmedizin punkten. Ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung an der frischen Luft sind, so die Komplementärmedizinerin, das um und auf, um bis ins hohe Alter geistig, als auch körperlich, frisch zu bleiben und ebenso die beste Vorbeugung gegen die Todesursache Nummer zwei in Südtirol, dem Krebs. Die Komplementärmedizin gilt mittlerweile als Begleitung zur Schulmedizin vor allem bei Krebs als anerkannt und in diesem Fall werden auch Kosten von der Sanität übernommen. Bei anderen Krankheiten muss der Patient die Behandlungen und Verschreibungen meist noch selbst bezahlen. Die Komplementärmedizin kann in vielen Fällen gut helfen, so Allgemeinmedizinerin, sie findet allerdings noch zu wenig Eingang in die Schulmedizinische Ausbildung. Vor allem bei chronischen Krankheiten oder bei Krankheiten in denen die Therapieformen der Schulmedizin starke Nebenwirkungen hervorrufen, kann die Komplementärmedizin Abhilfe schaffen. Mutschlechner erklärte den ZuhöherInnen die Wirkung verschiedener gesundheitsfördernder und krankheitsvorbeugender Lebensmittel und Heilpflanzen. Dabei verwies sie vor allem auf die tibetanische Medizin, die Analogien zu den Heilmethoden der Hildegard von Bingen aufweist und im Wesentlichen auf vier 800 Jahre alte Bücher aufbaut, deren Inhalt noch heute in der Medizin einen hohen Stellenwert hat. Viele Fragen gab es bezüglich eines neuen Bereichs der Phytotherapie, nämlich der Therapie mit medizinischem Cannabis. Die Ärztin versuchte Vorurteile auszuräumen und erklärte den TeilnehmerInnen die Wirkungweise von medizinischem Cannabis (Hanf) und dessen Vorzüge sowie die Möglichkeiten der Verschreibung des Heilkrauts.
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