4. Teil: Sonnenschein
Dass der Vinschgau reich an Sonnenschein ist, ist weitum bekannt. Nicht umsonst war die Sonne hier gleich für eine gesamte Talflanke namensgebend. Auch die Daten, die vom hydrographischen Amt erhoben werden, bestätigen, dass der Vinschgau zu den sonnenreichsten Gebieten Südtirols und darüber hinaus gehört. In Schlanders wurden letztes Jahr 2159 Sonnenstunden gezählt, Eyrs kam auf 2065 Stunden und Naturns auf 2036. Der Grund für den vielen Sonnenschein liegt in der günstigen Ost-West-Ausrichtung des Haupttales. Die Berge im Norden und Süden führen bei entsprechenden Wetterlagen außerdem zu föhnigen Effekten, welche die heranziehenden Wolken auflockern, teils sogar auflösen. In St. Valentin auf der Haide und in Taufers im Münstertal, auch hier stehen Wetterstationen, bekommt man hingegen weniger Sonnenschein geboten, im letzten Jahr 2010 waren es 1695 bzw. 1680 Stunden. Hier schatten die Berge morgens und abends die Sonne früher ab als z.B. in Schlanders. Südtirolweit wurde 2010 in Deutschnofen am meisten Sonnenschein gemessen, nämlich exakt 2356 Stunden. Die Plateaulage wirkt sich hier günstig aus, die Horizontüberhöhung durch die Berge fällt nur wenig ins Gewicht. Möglicherweise übertrifft aber der Vinschger Sonnenberg den Wert aus Deutschnofen noch. Entsprechende Messungen liegen zwar (noch) nicht vor, in manchen Jahren dürften aber z.B. in St. Martin im Kofel 2400 Sonnenstunden zusammenkommen.
Daniel Schrott,
Landeswetterdienst
(Hydrographisches Amt 26.4)
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