Dienstag, 23 August 2011 07:52

Wer woas heint nu, wos a „Joun“ isch?

Kastelbell

s29_kornschnitt146

Dies ist ein alter Begriff der Kornschneider. Alte und junge Kornschneider trafen sich Mitte August auf dem Niedermoarhof am Tomberg, oberhalb von Tschars. Seit wenigen Jahren wird von den Bauersleuten Monika und Stephan Bachmann dort wieder Roggen angebaut. Gesät wird der Roggen bereits im Herbst, im Winter „schläft“ er und kaum ist Frühling, wächst das Korn weiter. „Früher gab es in großen Teilen des Vinschgaus Kornfelder“, erzählte Johann Veuhoff, einer der Kornschneider, „in Tarsch etwa wurden die Felder anhand eines Furchkanals bewässert. Dabei schickte man einen kleinen Jungen in den Kanal, der kontrollierte, ob dieser verstopft ist. War dies nicht der Fall, schrie der Junge dem Bauern zu: „Iaz konnsch kearn!“. Heute werden die Felder mit Beregnungen bewässert. Sobald die Körner hart sind, wird das Korn geschnitten. Jeder der Schneider schneidet einen etwa einen Meter breiten Streifen (Joun) mit der Sichel ab und legt das Getreide mit dem Schnitthaken auf die Erde. Dann wird das Riadelband aus einer Hand voll Roggen gedreht, auf das der Kornschneider wenig später das Getreide legt. Der Garnbinder bindet mit dem Band die Garbe zusammen, dreht diese zweimal 360 Grad und steckt die beiden Enden ineinander. Mit einigen Halmen wird das „Halsel“ gemacht und die Garbe zweimal zusammengebunden. Aus fünf bis sechs Garben wird nun der Berghock aufgestellt. Bis das Getreide trocken ist, bleiben die Hocken auf der Wiese stehen. Im Winter, wenn die Feldarbeit getan ist, wird das Korn gedroschen und in der Windmühle gesäubert. In der Hofschänke des Niedermoarhofes können dann die Gäste das selbstgebackene Brot mit Tomberger Roggen genießen.

Nadine Alber und Monika Bachmann

Zeitung Vinschgerwind Bezirk Vinschgau

Publiziert in Ausgabe 17/2011

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.