Dienstag, 29 April 2014 00:00

Jäger errichten Wildzaun für Kornfeld

s8 1436Alsack/Mals - Es genügt mir nicht, dass ich den Wildschaden für eine entgangene Ernte bezahlt bekomme, mir geht es ums Korn“, sagt Christoph Hohenegger. Der Biobauer in Alsack in der Gemeinde Mals hat erreicht, dass ihm die Jäger aus dem Jagdrevier Mals ein neu angelegtes Getreidefeld von rund einem halben Hektar umzäunen. So kann das Feld vor dem Wild geschützt werden, das vor allem im Frühsommer und Herbst in Scharen auf den Feldern des Plawenner Schuttkegels äst. (Getreidefelder zählen nicht zu den Sonderkulturen, für deren Umzäunung jeder Bauer selbst aufkommen muss.) Die Jäger stellen, laut Hohenegger, das für den Zaun benötigte Material und leisten die Arbeitsstunden. „Ich helfe natürlich auch mit“, betont er. Verwundert beobachteten andere Bauern die Jäger beim Aufstellen des Wildzaunes und fragten sich, wie Hohenegger das wohl geschafft haben könnte. Denn die Beziehung zwischen Bauern der Gegend und Jägern ist spannungsgeladen. Die Bauern beklagen sich über zu viel Wild und fordern mehr Abschüsse. Die Jäger halten dagegen. Die Abschusspläne würden eingehalten und sie berufen sich auf die Auszahlung der Entschädigungen. Um diese Entschädigung ging es im Deal zwischen Hohenegger und den Jägern. „Ich habe auf die Auszahlung der Wildschäden für das Jahr 2013 verzichtet, und mir im Gegenzug mit den Jägern den Zaun ausgehandelt“, erklärt er. Die Verantwortlichen im Revier um Otto Jochberger seien offen für diese Verhandlungen gewesen. „Ich glaube es ist von der Jägerschaft aus gewollt, dass man miteinander redet, denn es soll kein Kampf werden“, meint Hohenegger. „Leider müssen die wenigen Getreidefelder eingezäunt werden, wenn man ernten will. Erst wenn mehrere Felder da sind, könnte sich der Schaden für die einzelnen verringern und sich das Ganze erübrigen“, sagt Hohenegger. Er möchte seinen Teil dazu beitragen, dass wieder mehr Getreide aus altem Saatgut angebaut wird. Dass das Einzäunen keine Dauerlösung ist und dass Zäune auch nicht schön sind, räumt Hohenegger ein. Er möchte jedoch das Getreide ernten können, weil dieses für ihn den größeren Wert hat als das Geld. Das Abkommen mit den Jägern trägt dem Rechnung. Dieses Abkommen könnte jedoch ein Präzedenzfall werden. (mds)

Publiziert in Ausgabe 9/2014

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.