Dienstag, 30 Mai 2017 12:00

Jungtannen für den Brugger Wald

s14 7016Vinschgau/Glurns - Der Brugger Wald im Nationalpark Stilfserjoch (Besitz der Eigenverwaltung  Laatsch) liegt an der Schattenseite am Eingang des Münstertales. Dort stehen uralte Tannen. Diese ziehen regelmäßig Wissenschaftler und Studenten an. Laut einer Untersuchung für eine Diplomarbeit zählt die älteste Tanne dort 550 Jahre. Dass sich Tannen im Brugger Wald dem regenarmen Vinschgau angepasst und über Jahrhunderte hinweg gut entwickelt haben, ist außergewöhnlich. Ein uralter Stamm (ca 22 Kubikmeter) einer Riesentanne ist am Fuße des Waldes zu bestaunen. Diese Stamm lag lange Zeit am Kirchplatz von Laatsch und könnte einst bei der Fasnacht verwendet worden sein.   Beim Tannenwald handelt es sich um einen isolierten Standort, einen so genannten „Relikt-Standort“ mit Besonderheitswert. Das erklärte der Förster Andreas Platter den Vinschger Eisbärengesellschaft kürzlich beim traditionellen „Baumfest“. Diese gehören der weltweiten Organisation „Polar Bear Society“ mit Sitz in Hammerfest in Norwegen an. Ihr „Baumfest“ fand heuer bereits zum siebten Male auf Einladung des Präsidenten Martin Trafoier statt. Tätig war die Gruppe bereits in den Wäldern von Schluderns, Schlinig und Glurns.
Ein großes Problem für den Tannen-Nachwuchs im Brugger Wald ist der hohe Wildbestand mit Rehen, Hirschen, und sogar s14 7049Gämsen, und das trotz der im Nationalpark genehmigten regelmäßigen Wildentnahme. Obwohl genügend Tannensamen in die Walderde fallen, haben die Jungtannen keine Chance aufzukommen. Triebe werden vom Wild sofort abgefressen. Deshalb werden Geländeteile zur Aufforstung eingezäunt.  Unter Aufsicht der Förster Platter und Giordano Gentilini pflanzten die Eisbärenschützer rund 100 Tannen, die aus Brugger-Wald-Samen gezogen und von der Forststation Mals bereit gestellten worden waren. Im eingezäunten steilen Abschnitt legten die Eisbärenschützer kräftig Hand an und leisteten so ihren Beitrag zum weltweiten Klimaschutz. Wie es sich für ein „Baumfest“ gehört, lud der Präsident nach getaner Arbeit zu einem üppigen Mittagessen in der „Post“ in Glurns. (mds)

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Publiziert in Ausgabe 11/2017

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