Schlanders erzählt... Märchenherbst

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s15sp23 6597Eyrs - Im Eyrser Wald am Nördersberg, unterhalb der „Kanzeln“ an der Grenze zum Laaser Wald stehen einige Bienenstöcke. Weitläufig eingerahmt sind sie von einem Elektrozaun. Die Litzen sind an Holzpflöcken entlang mannshoch gezogen. Neben den Bienenstöcken „tickt“ ein Elektrozaungerät. Die Umzäunung habe er vor etwa 12 Jahren errichtet, sagt der passionierte Imker Egon Borghi aus Eyrs. Seit mehr als 53 Jahren ist der 78-jährige Borghi Imker, er war lange Zeit auch als Wanderlehrer in Sachen Imkerei unterwegs. Den Zaun hat er zum Schutz gegen Bären eingerichtet. Seit 12 Jahren sei nichts passiert, sagt Borghi. Und dies obwohl der eine oder andere Bär an den Bienenstöcken vorbeigezogen sei. Zuletzt wurden etwa vor einem Monat Bärenspuren in der Nähe der Bienenstöcke entdeckt. Im Laaser Tal und auf dem oberen Leger  ist ein Bär gesichtet worden.
Seit der erste Bär im Jahr 2005 in Südtirol vom Trentino eingewandert und aufgetaucht ist, hat man sich im Amt für Jagd und Fischerei Gedanken auch um den Schutz von Bienenstöcken gemacht. Fündig ist man bei den Nachbarn im Trentino und in der Schweiz geworden. Das Amt für Jagd und Fischerei hat kostenlose „Kits“, also ein Elektrozaungerät, stromleitende Litzen und Isolatoren und ein Testgerät, an interessierte Imker ausgegeben. Borghi war einer der ersten, der  sich ein solches Kit zugelegt und installiert hat. Auf diese Möglichkeit aufmerksam hat ihn der Förster Klaus Bliem gemacht und Bliem war auch beratend zur Seite, wenn es ums Aufstellen gegangen ist.
Heute sei es so, dass das Amt für Jagd und Fischerei einen Beitrag von bis zu 70 Prozent der anerkannten Kosten auf ähnliche Umzäunungskits vergibt.
Bliem erklärt, dass vermutet werde, dass es nicht so sehr der Honig sei, der die Bären  anlocke. Vielmehr sei die Bienenbrut eine willkommene und unwiderstehliche Eiweißquelle für die Bären.
Borghi ist mit seiner Elektrrozaun-Installation zufrieden und sagt im Hinblick auf seine jahrzehntelangen Erfahrungen in der Imkerei  mit einem Augenblinzeln: „Gemessen an den Umweltschäden wegen des Spritzens oder anderer Übergriffe von Leuten, kann der Bär noch einige Bienenstöcke umwerfen.“ Allerdings sagt Borghi auch, dass es im Laufe der Jahre besser geworden sei. (eb)

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Publiziert in Ausgabe 16/2018

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