Schlanders - Filmabend - Wir bilden uns ein, alles im Griff zu haben. Hier oben auf über 3.000 Meter wissen wir, dass die Natur das Sagen hat und wir nichts im Griff haben. Deshalb bin ich Hüttenwirtin geworden.“ Das meint Heidi von Wettstein von der Müllerhütte auf 3.145m. Sie ist eine von zehn Hüttenwirten, die im Film von Helmut Lechthaler und Astrid Kofler „Wächter der Wanderer“ über das Leben auf Schutzhütten erzählen. Der Filmclub Schlanders zeigte den Film in Zusammenarbeit mit dem AVS und anschließend diskutierten Karin Heinisch von der Oberetteshütte, Bernhard Wöll von der Payerhütte und Helmut Lechthaler über den Film und den besonderen Reiz einer Schutzhütte. Neben wunderschönen Naturaufnahmen der Südtiroler Bergwelt, werden zehn Geschichten über unterschiedliche Hüttenwirte aus dem ganzen Lande erzählt. Gesprochen wird von der Freiheit in den Bergen, dem Glücksgefühl und der Kraft, die Berge vermitteln, vom Essen und Feiern, aber auch vom Kampf um das Wasser, der Einsamkeit in den Bergen und der Suche nach abgängigen Wanderern. Jeder Tag ist anders und jeder Sonnenaufgang ein neues Erlebnis. Es sind unterschiedliche Menschen, einige sind bereits in der zweiten Generation auf einer Schutzhütte, andere waren früher Bankbeamte, Lehrer oder Handwerker und haben nun in den Bergen ihre Welt gefunden. Karin Heinisch und ihr Mann Edwin haben 2010 eher zufällig die Oberetteshütte übernommen und mussten vieles neu lernen. Heute haben sie alles gut in Griff. Bernhard Wöll ist mehr oder weniger unter dem Ortler auf der Payerhütte aufgewachsen und im Sommer macht er, wenn er gerade Zeit hat, eine Wanderung zum Ortler. Sein Vater war 27 Jahre Hüttenwirt und sein Großvater 40 Jahre. Da gibt es viel zu erzählen. (hzg)
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