Dienstag, 08 August 2017 00:00

Braucht Gott eigentlich auch Urlaub?

s14 PalmeKolping im Vinschgau - Zugegeben, eine nicht ganz ernst zu nehmende Frage! Aber bitte, nehmen sie die Frage ruhig einmal ernst in einer Zeit, in der es fast selbstverständlich ist, dass man Urlaub braucht – Urlaub beantragt – Urlaub nimmt – Urlaub macht. Es ist bekannt, dass Gott für sich auch seine eigene Ruhe nimmt.
„… und Gott ruhte am siebten Tag von all seinen Werken“ ... (Gen.2,2)
Es ist die älteste „Auszeit“ die wir kennen. Dass Gott sie braucht, davon lesen wir nichts in der Bibel. Er nimmt sie sich einfach. War seine Arbeit zu anstrengend? Wohl nicht! Eine „Auszeit“ musste er sich einfach gönnen. Doch die Arbeit, die er mit dem Werk seiner Hände – namens Mensch – vollbracht hatte, hält ihn schon bald auf Trapp. Sorgen und Unruhen begannen, mit der paradiesischen Ruhe und dem himmlischen Frieden, war es endgültig vorbei. Jeden Tag muss er neu mitansehen, wie sich seine Kinder immer wieder die Köpfe einschlagen, wie sie die gute Schöpfung zerstören. Braucht Gott eigentlich nicht auch Urlaub?
Stellen sie sich einmal vor, er nimmt ihn sich einfach, ganz souverän. Er packt seine sieben Sachen, schaltet den automatischen Anrufbeantworter ein und spricht mit unbekanntem Ziel verreist.
Kann Gott so handeln? Ehrlich gesagt, ich kann mir das nicht vorstellen! Ich glaube, er setzt seinen Koffer noch einmal ab und schreibt mit großen Buchstaben: Urlaub gestrichen und er wird vor sich hinmurmeln: na ja, ich hätte sowieso nicht gewusst, wohin die Urlaubsreise gehen sollte. Ich meine ich bleibe weiter für die Menschen da und wohne bei ihnen. Ich bleibe für sie jederzeit zu sprechen! Ist das für uns nicht tröstlich?

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Publiziert in Ausgabe 16/2017

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