Mittwoch, 12 Dezember 2012 00:00

Gedränge auf Kombibahnsteig

Kommentar - Mals

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Mals hat den einzigen Kombibahnsteig an der Vinschgauer Eisenbahnstrecke. Ein Kombibahnsteig ist ein Bahnsteig, bei dem an einer Kante die Eisenbahn hält, auf der anderen Seite die  Busse. Dadurch soll das Umsteigen aus der Niederflurbahn in die Autobusse erfolgen können, ohne dass Stufen überwunden werden müssen. Die Planer des Bahnsteiges konnten damals nicht wissen, welches Gedränge tagtäglich zu Stoßzeiten entsteht, wenn gleichzeitig der Regionalzug, der RegioExpresszug  und die Linienbusse aus allen Richtungen nacheinender ankommen und die Fahrgäste innerhalb von wenigen Minuten wieder weiterbefördern.
Eine Messung am Kombibahnsteig ergab eine Breite von 2,80 m. Zieht man die Gefahrenzone von jeweils 80 cm ab, die bei Abwesenheit des Zuges nicht benutzt werden darf, so verbleibt eine begehbare Bahnsteigbreite von 1,20 m. Im Bereich der drei Bänke wird die begehbare Breite sogar auf 60 cm reduziert. Ein Zwillingskinderwagen braucht die gesamte Breite, selbst das dritte Kind muss im Gefahrenbereich oder hinter der Mutter herlaufen. Fährt dort ein Rollstuhl, ist dieser Bereich komplett ausgefüllt. Wer entgegenkommt oder einen Rollstuhlfahrer überholen möchte, überschreitet automatisch den Sicherheitsstreifen. Nicht selten steigen über 100 Fahrgäste, davon viele mit Fahrrädern und Rollkoffern, aus dem RegioExpress aus und ebenso viele ein. Dieser Bahnsteig ist einfach nicht für so viele Menschen gebaut worden. Um das Gedränge und Geschiebe zu entschärfen, muss dieser Kombibahnsteig unverzüglich verbreitert werden. Eine entsprechende Überdachung wäre wünschenswert, weil man auf die meisten Anschlüsse nach Nauders, Müstair, Prad u.s.w. 20 Minuten warten muss.
Andreas Waldner

Publiziert in Ausgabe 25/2012

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