Ewald Holzner: ein Leben für den Fußball - Nach langer aktiver Fußball- laufbahn als gefürchteter linker „Flügelflitzer“ ist Lehrer Ewald Holzner weiterhin seit 30 Jahren dem Fußballsport als Trainer treu geblieben. Unter seiner Führung übte er in verschiedenen Vinschger Vereinen seine Trainertätigkeit aus: in Schlanders, in Laas mit dem Aufstieg von der 3. in die 2. Amateurliga, in Glurns mit dem Aufstieg von der 2. in die 1. Liga, und mehrere Meistertitel gewann er mit verschiedenen Jugendmannschaften. Im Jahr 1987 wurde er mit dem AIAC Preis der Region Trentino Südtirol ausgezeichnet.
Vinschgerwind: Gibt es besondere Ratschläge, um erfolgreich zu sein?
Ewald Holzner: Den Garantieschein zum ständigen Erfolg, den gibt es nicht. Im Mannschaftssport hat sich der Trainer mit verschiedensten Charakteren auseinanderzusetzen. Er sollte Schwächen und Stärken seiner ihm anvertrauten Spieler erkennen, einfühlsam, aber auch entschlossen darauf eingehen, ausgleichen, mentale Stärke fördern, Leistungsbereitschaft und Gruppendisziplin einfordern, Motivator sein, sich um ein gezieltes und abwechslungsreiches Übungsangebot sorgen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen und gewinnen. Letztlich tragen auch die Spieler Verantwortung und sind dazu aufgefordert, mit ihrer Einsatzfreude, ihrer Kooperations- und Leistungsbereitschaft den entscheidenden Anteil am erfolgreichen Gelingen zu leisten.
Hat sich in Ihrer Tätigkeit im Laufe der Jahre etwas verändert?
Ich würde behaupten sehr viel. Zumal noch vor einigen Jahren in vielen Vereinen die Nachwuchsarbeit im Jugenbereich vernachlässigt wurde, bemüht man sich heute mancherorts intensiv um eine gezieltere Jugendförderung. Die Begeisterung für den Fußballsport ist nach wie vor sehr groß. Allerdings hat die Jugend heute die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von Freizeitangeboten zu wählen. Die Interessen sind vielseitig und das verlockt und verleitet dazu, sich auf mehr einzulassen. Es fällt auf, dass dies leider häufig zu einer Überbelastung des Heranwachsenden führt, der dann von einem Termin zum nächsten hetzt und daher den vielen Anforderungen nicht mehr gewachsen ist. Daraus ergibt sich eine fragilere Belastbarkeit, Durchsetzungskraft und Leistungsbereitschaft lassen nach, was neben all dem Spaß und der Freude am Fußball jedoch auch wichtig ist im Mannschaftssport, wo Jugendliche sich ja messen, beweisen und behaupten wollen.
Haben die Jungs früher fast täglich in Gassen und Hinterhöfen stundenlang Fußball gespielt, so ist das heute kaum mehr möglich. In 2 bis 3 Trainingseinheiten pro Woche wird es immer schwieriger, gewisse motorische Defizite zu kompensieren.
Seit mehreren Jahren widme ich mich ausschließlich der Jugendarbeit und stehe gemeinsam mit einem engagierten Trainerteam in den Diensten der Spielgemeinschaft der Marktgemeinde Schlanders. Ich freue mich immer wieder Anteil nehmen zu dürfen an der Entwicklung junger Spieler und an der Freude, wenn etwas gut gelingt und dies zur allgemeinen Begeisterung beiträgt. (lp)
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