Laas
Beim EU-Projekt „Hochwasserschutz Laas“ (EFRE 2007-2013) gehen die Projektvorschläge in die Endrunde. Im Rahmen des „3. Flussraum-Forum Laas“ vor wenigen Tagen wurden die zwei verbliebenen Varianten für den Laaser Hochwasserschutz im Detail diskutiert. Die Projektbeteiligten, Vertreter von Land, Gemeinden und verschiedene Interessensgruppen, steuern auf eine gemeinsam erarbeitete Lösung zu. Ende 2012 sollen die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
„Im Jahr 2008 wurde der Etsch-Dialog ins Leben gerufen, um Defizite hinsichtlich Hochwasserschutz, Raumnutzung, Ökologie und Erholungsfunktion der Etsch im gesamten Oberen Vinschgau zu beseitigen“, betont Rudolf Pollinger, Direktor der Abteilung Wasserschutzbauten. Seit Februar 2012 arbeite man konkret in Laas daran - im Austausch mit den verschiedenen Interessenvertretungen – diese Ziele in der Gemeinde und den umliegenden Fraktionen umzusetzen, so Pollinger.
Der Startschuss für den Hochwasserschutz Laas fiel im Februar 2012, nun wurden im „3. Flussraum- Forum Laas“ mit verschiedenen Arbeitsgruppen zwei Lösungsansätze analysiert, diskutiert und bearbeitet, die dem Schutz der Bevölkerung dienen, gleichzeitig aber auch einen ökologischen und freizeittechnischen Mehrwert für die Region darstellen:
Die kleinere Variante sieht die Nutzung der Eyrser Au als Rückhaltebecken im Falle von 30- und 100-jährlichen Hochwassern und den Gerinneausbau der Etsch und des Schgumser Grabens in Laas vor. Die größere Variante zusätzlich zu den genannten Maßnahmen, die Retention von 100-jährlichen Hochwassern in den angrenzenden Obstwiesen mitsamt Reaktivierung des Altarms der Etsch. Bei beiden Varianten ist darüber hinaus die Aufweitung der Etsch auf öffentlichem Grund westlich von Laas geplant, um bei einem Hochwasser den Geschiebetransport der Etsch in den Griff zu bekommen. „Bei der Abstimmung für eine der Lösungen, stellte sich eine klare Präferenz für die Variante mit der Reaktivierung des Altarms heraus, vor allem da sie einen großen Mehrwert für die Natur und die Freizeitaktivitäten der Bevölkerung und des Tourimus darstellt. Jedoch äußerten die Interessensvertretungen der Landwirtschaft gewisse Vorbehalte, weshalb man sich nun mit allen Betroffenen in den nächsten Wochen zusammensetzen wird“, so Pollinger.
Dies unterstützt auch Bürgermeister Andreas Tappeiner, er will mit allen beteiligten Grundeigentümern gemeinsam mit der Abt. Wasserschutzbauten einen Konsens finden: „Ich sehe bevorzugt einen stufenweisen Ausbau des Hochwasserschutzes, beginnend mit der kleinen Variante, sprich mit der Nutzung der Eyrser Au.“
Alle Projektpartner streben einen möglichst breiten Konsens an, weshalb ein Kompromiss für machbar erachtet wird. „Es wäre wünschenswert, die Planungen für die große Variante als „Auftrag“ aus dem Meinungsbildungsprozess im Flussraumforum mitzunehmen und fertigzustellen. Die Gesamtkonzeption erlaubt es, während der Umsetzung der ersten Stufe die Details für die zusätzlichen Retentionsflächen und die Reaktivierung des Altarmes der Etsch aus wasserbaulicher und ökologischer Sicht auszuarbeiten und mit den betroffenen Grundeigentümern und sonstigen Nutzern abzustimmen“, sagt Ingenieur Walter Gostner, stellvertretend für die mit der Variantenstudie und der Projektierung beauftragte Arbeitsgemeinschaft. Die Ausführungsplanung wird laut Gostner in den nächsten Wochen erstellt und der Laaser Bevölkerung mit Ende dieses Jahres vorgestellt.
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