s31 5026Langtaufers - Die Verantwortlichen der Erlebnisschule Langtaufers luden am Dienstag (21.02.) zu einem Treffen im Berggasthaus Maseben, um einen Jahresrückblick 2016 und die Vergangenheit und Zukunft der Erlebnisschule zu präsentieren. Direktor Udo Ortler ließ wissen, dass diese Bildungseinrichtung vom Land sehr geschätzt wird. Auch das Schulamt sei gut informiert, was an der Schule passiert. Sie wird oft als ein „Juwel in der Bildungslandschaft in Südtirol“ bezeichnet.
Das Konzept der Erlebnisschule ist deshalb einmalig, weil die Lehrpersonen - 10 Mitarbeiter aus Langtaufers im Nebenerwerb - einfach aus ihrem eigenen Leben erzählen.
Sogenannte Bausteine bilden das Gerüst der Erlebnisschule, die seit dem Jahre 2000 besteht. Die Schüler erfahren vom Leben der Bergbauern mit ihren Tieren. Sie dürfen mitmachen beim Kühe melken, beim Kübeltreiben, beim Brotbacken, beim Heuen, beim Spinnen und Walken. Je nach Jahreszeit werden Wanderungen angeboten: entlang den Stausee zu den Bunkern und zur Etschquelle, zum Turm im See, mit dem Ausflugsschiff, der MS Hubertus, über den Reschensee schippern, mit dem Förster durch den Zirmwald. Im Klettergarten wird mit dem Bergführer Josef eine steile Felswand durchquert. Ein Imker erzählt aus dem Leben der Bienen, er lässt Honig verkosten und öffnet bei gutem Wetter den Bienenstock. Im Winter werden Schneeschuhwanderungen und Wildbeobachtung angeboten. Das Highlight in dieser Jahreszeit sind immer noch die unvergesslichen, abenteuerlichen Hornschlittenfahrten vom Ochsenberg nach Perwarg.
„Die Erlebnisschule ist mit den Menschen vor Ort ganz eng verbunden. Die einzelnen Bausteine des Unterrichtsprogrammes werden ausschließlich von Leuten aus Langtaufers gemacht“ stellt Bürgermeist Noggler fest. Die Schule habe ein begehrtes Alleinstellungsmerkmal und befindet sich in einem Tal mit dem schönsten und interessantesten Talschluss südtirolweit, vielleicht sogar alpenweit. Die Schule soll vergrößert werden und das Angebot für die Besucher erweitert. Raika-Direktor Moriggl bezeichnet die Erlebnisschule als Erfolgsmodell. Als Sponsor hat er Schutzhelme für die Schüler bereitgestellt und weitere Unterstützung zugesichert. Für Fraktionsvorsteher Anton Zanini ist die Schule eine „Riesenaufwertung“ für Langtaufers. Er wird weiterhin mit der Schulleitung eng zusammenarbeiten. Wolfgang Thöni ließ die Geschichte der Erlebnisschule noch einmal Revue passieren und beamte dazu Dokumentarbilder an die Leinwand. Die Erlebnisschule Langtaufers wurde im Jahre 2000 als Schullandheim eröffnet. In der Startphase wurde das Projekt vom LEADER-Programm unterstützt. Seit 2002 wird die Erlebnisschule Langtaufers vom Deutschen Schulamt finanziert und ist Teil des Schulsprengels Graun. Zwischen 2000 und 2017 waren 34.778 Schüler und 3.430 Begleitpersonen Gäste der Erlebnisschule. Allein 2016 übernachteten 2.220 Schüler auf Bauernhöfen und in Ferienwohnungen. Seit heuer werden Klassen auch in Maseben untergebracht. Gegessen wird beim Willi im Restaurant Gletscherblick. 6 Fuhrunternehmen besorgen den nötigen Schülertransport. Seit Übernahme der Erlebnisschule durch das Land im Jahre 2002 wurden 5.900.000 € erwirtschaftet. (aw)

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Publiziert in Ausgabe 5/2017

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