Dienstag, 02 April 2019 09:26

Bis ans Ende der Welt

s31 Camino 1Latsch - Auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela ging die Reise beim Vortragsabend mit Waltraud Plagg und Heinrich Zoderer, zu dem am Freitag, 22. März der Weltladen Latsch in den Fraktionssaal des CulturForum Latsch lud.
Gleich zu Beginn wurde klargestellt: den einen Jakobsweg gibt es gar nicht, sondern ein Netz von Routen, das ganz Europa durchzieht und als Ziel das Grab des Apostel Jakobus hat. Plagg und Zoderer waren vom 7. April bis 22. Mai 2014 den Camino Francés gegangen, der sich von den Pyrenäen aus durch Nordspanien zieht. Der Weg brachte sie über 800km nach Santiago de Compostela und dann noch über 100km bis nach Finisterre. Das Publikum reiste visuell durch die Landschaften, die die Beiden durchwanderten: über die gebirgigen Pyrenäen, durch die karge Meseta, bis zur bewaldeten Hügellandschaft Galiziens. „Der Weg war wie eine Schatzsuche“, berichtete Zoderer und beschrieb nicht nur die landschaftlichen Schätze, sondern vor allem auch die menschlichen Begegnungen. Mit vielen Anekdoten und Humor führten sie durch den Abend und brachten den vollen Saal zum Staunen und Lachen. „Was nie fehlte, war der Wein“, erzählte Plagg und präsentierte dem Publikum den Weinbrunnen beim Kloster Irache. Wasser und Wein waren kostenlos, nur übertreiben sollte man es nicht. Die Reise der beiden Pilgerer endete mit einem Sonnenuntergang am Kap von Finisterre, das im Altertum als das Ende der Welt galt. „Wir sind zwar zusammen gegangen, aber trotzdem macht jeder seinen eigenen Camino“, so Zoderer über ihre Erfahrung. Zurück nach Hause kamen sie mit einem Pilgerpass voller Stempel, vier Urkunden, aber vor allem, mit wertvollen Erinnerungen und Erfahrungen. Eine Reise, die einen verändert, wie Plagg betonte: „Als wir wieder zu Hause waren, habe ich lange nichts gekauft. Vieles hat sich angefühlt wie Ballast, weil es genau so gut ohne geht.“
Am 12. April geht die Reise mit Lydia und Udo Dietl weiter ins einsame und wilde Kirgistan. (cg)

{jcomments on}

Publiziert in Ausgabe 7/2019

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.