Tanas - Das ist nicht mehr tragbar. Die Bürokratie zwingt uns Kleinbetriebe zum Aufgeben“, schimpft die Bäuerin auf Oberfrinig bei Tanas, Monika Telser. Die Witwe verkauft als Direktvermarkterin Eier. Nun macht ihr die digitale Rechnungslegung sehr zu schaffen. Diese ist ab 1. April verpflichtend eingeführt worden. Unternehmen, die Lieferungen oder Dienstleistungen im Auftrag öffentlicher Körperschaften tätigen, dürfen ihre Rechnungen nur noch in elektronischer Form über eine eingerichtete Plattform einreichen. Die Handelskammer Bozen hat z.B. ein kostenloses System zur Verfügung gestellt, mit dem die elektronischen Rechnungen ausgefüllt, verschickt und aufbewahrt werden können. Telser bemüht sich nun verzweifelt um Informationen. Die Vorsprache bei der Handelskammer in Schlanders half ihr nicht weiter. „Man konnte mir nicht erklären, wie es geht. Das Ganze ist so kompliziert aufgebaut, dass man es nicht selber machen kann“, so Telser. Beim Bauernbund habe man ihr geraten, Kurse zu besuchen oder die Rechnungen machen zu lassen. „Das würde mich pro Rechnung 20 Euro kosten“, so Telser. Und das bedeutet, dass für sie unterm Strich nichts mehr übrig bleibt. „Ich kann verstehen, dass digital die Zukunft sein wird, was natürlich auch Vorteile mit sich bringt, jedoch appelliere ich an die bäuerlichen Verbände, den Kleinbetrieben mehr Hilfestellungen zu geben, damit nicht jede kleine Einnahme an der Bürokratie scheitern muss oder einfach nicht mehr rentabel ist. Für Bergbauern geht dadurch so manches hart erwirtschaftetes Standbein zunichte oder der Nebenerwerb wird einfach aufgegeben“, sagt Telser (mds)
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