Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 15 November 2011 00:00

Bunker ziehen Besucher an

Reschen

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Was lange im Dunkeln lag, kommt nun ans Tageslicht: Die Etsch entspringt im Bunker Nummer 20 am Reschenpass. Den ganzen Tag über führte Ludwig Schöpf am Sonntag, den 30. Oktober Besucher durch die Bunkeranlagen und zeigte ihnen die Quelle. Die Befestigungsanlagen des einstigen Alpenwalls „Vallo alpino littorio“, errichtet in der faschistischen Zeit von 1939 bis 1942 als Bollwerk gegen Hitler-Deutschland, waren nach 1945 im Verteidigungskonzept der NATO eingebaut. Der Bucker Nr. 20 war bis in die 1990er Jahre funktionstüchtig. „I hon schun do drin gschlofn, bemerkte ein Besucher, und er zeigte seiner Frau die Stelle, wo einst sein Bett gestanden hatte. Der perfekt getarnte riesengroße Bunker war am Sonntag, den 30. Oktober beim ersten „Tag der offenen Tür“ Anziehungspunkt für zahlreiche Besucherinnen und Besucher aus dem Oberland und darüber hinaus. Geladen hatte der Förderverein „Oculus“ und Präsident Eller Florian. Der Verein war im Jänner 2011 von Kulturinteressierten gegründet worden. Seither wurde, gefördert mit Interreg IV-Geldern, die Geschichte sichtbar gemacht. Vor rund drei Monaten waren die Anlagen fertig saniert, so dass mit den Bunker-Führungen begonnen werden konnte. Kaum anderswo lassen sich die unterschiedlichen Grenzgeschichten so gut nachvollziehen wie am Reschenpass.  Die Bunkeranlagen und die Panzersperren auf Plamort auf Südtiroler Seite sind Zeugen der jüngeren Geschichte, die Befestigung Altfinstermünz auf Tiroler Seite führt in früheste Zeiten zurück. Schon die Römer zogen dort vorbei, genauso wie mittelalterliche Kaiser und ihr Gefolge. Die Anlagen hüben wie drüben haben eines gemeinsam: Ihre Sanierung verdanken sie geschichtsinteressierten Idealisten. Begonnen hatte alles mit dem Verein Altfinstermünz  um Hermann Klapeer. Er stand auch dem Förderverein Oculus Pate: „Nun müssen wir versuchen, die historischen Anlagen zu nutzen, um der Nachhaltigkeit als EU-Vorgabe gerecht zu werden“, so Klapeer. Im touristischen Bereich liegt das größte Potential. (mds)

Publiziert in Ausgabe 23/2011

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