Val Müstair
Die Delegierten des Bündner Gewerbeverbands hielten sich kürzlich zwei Tage lang in Sta Maria auf, um einerseits ihre traditionelle Jahresversammlung abzuhalten und andererseits die „Biosfera Val Müstair“ besser kennen zu lernen. Gabriella Binkert referierte darüber. Sie ist Wirtschaftstreibende und gleichzeitig Chefin dieses vielversprechenden Projektes. Im Rahmen der Biosfera wird versucht, eine umweltgerechte Entwicklung im Tal zu forcieren und den Ausgleich zwischen Natur und Wirtschaft zu fördern. Die 37 Quadratkilometer große Biosfera umfasst den Nationalpark als naturbelassene Kernzone, eine Pflegezone mit Forst und Weidelandschaft und eine Entwicklungszone, in der gewirtschaftet wird. Der Biosfera-Gedanke trägt dem Bedürfnis der Menschen nach schonendem Umgang mit Ressourcen und nach kleinen Kreisläufen mit regionalen Produkten Rechnung. Das soll den Tourismus, das Handwerk und die Landwirtschaft stärken und so gegen Abwanderung wirken. Die Einwohnerzahl im Münstertal beträgt derzeit 1511, Tendenz sinkend. „Die Biosfera soll sich als Marke etablieren, Wertschöpfung regenerieren, einen wertvollen starken Entwicklungsraum schaffen und interessante Wirkungsfelder für Jugendliche schaffen“, so Binkert. Investiert wird in Qualitätssicherung, Sensibilisierung, in Natur- und Kulturtourismus, in Handwerkskunst, in die Erzeugung von typischen Produkten und in Schulung. Das Münstertal hat beispielsweise die kleinste Berufsschule der Schweiz. Aushängeschild der Biosfera ist UNESCO-Weltkulturerbe Kloster St. Johann in Müstair. Die Delegierten besuchten es am zweiten Tag ihres Aufenthaltes. (mds)
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