Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Mittwoch, 16 Mai 2012 00:00

In di Berg bin i gearn...

Buchbesprechung

s26sp4_2495Es ist Wanderzeit, die Wanderlust treibt uns hinaus in die Natur, in die Berge. An die Bergwelt hat Antonia Niedrist aus dem Überetsch (1947) schon früh ihr Herz verloren und nun stellt sie in „Die schönsten Seilbahnwanderungen in Südtirol“ (Löwenzahn, 2012, 158 S.) 50 Ausflüge für die ganze Familie vor, sachkundig und auf liebenswerte Weise: Anhand von Übersichtskarten, Wegbeschreibungen, Tourenempfehlungen für jede Jahreszeit, Angaben zur Gehzeit und angetrieben von einem unstillbaren Interesse für den alpinen Lebensraum. Aus der Kompetenz in Sachen Erkundung der Berge heraus vermittelt sie vor allem Begeisterung, mit Blick auf den Reichtum des Erlebens. Jenes Erlebens, das der Wanderer in der natürlichen Geschwindigkeit des Schrittes gestaltet, will heißen, das er ausgestaltet mit Gefühlen, die der Anstrengung und den schlichten Freuden erwachsen, dem Müdewerden und dem Nachklang: Da ist zuerst der luftige Aufstieg mit der Seilbahn, dann ein steiler Fußweg, Schwitzen und Schnaufen und die Rast auf einer Bank, das schwerelose Wandern über Almwiesen, die Stille, ein respektvoller Blick auf die Höfe am Berghang. Niedrists kritischen Blick auf die Zugeständnisse an die Tourismuswirtschaft nimmt man (zustimmend) zur Kenntnis und auch die Freude darüber, dass die Wirte der Berggasthäuser und Hütten „das gute Kochen nicht verlernt haben“.
Lauter schöne Ziele listet Antonia Niedrist im neuen Wanderführer auf, sie führt uns vom Monte di Mezzocorona bis unter die Geislerspitzen, abseits der Touristenströme. Wir Vinschger halten gerne mit bei Ausflügen zu den Pfaffenseen, zu Ortler und König, Haider Alm und Schöneben, Maseben, nach Unterstell und Katharinaberg, St. Martin im Kofel, Aschbach und den Quadrathöfen. Beim Betrachten des mit schönen Bildern ausgestatteten Büchleins kommt Lust auf, zu planen und, so weit möglich, stante pede zu starten.                                            

Claudia Theiner

Publiziert in Ausgabe 10/2012

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