Schlanders/Vinschgau
Das Schicksal der vergewaltigten, traumatisierten Frauen nach dem Bosnienkrieg (1992 bis 1995) berührte die Gynäkologin Monika Hauser. Sie setzte alles in Bewegung, um das Leid zu lindern. Es war die Wut auf das frauenfeindliche Umfeld, an dem die Frauen nach dem Krieg zerbrachen. „Es gab in diesen Situationen keine Alternative zum Handeln“, betont sie. Aus dieser Wut entstand die Organisation „medica mondiale“, die sich mit Spenden finanziert und sich mittlerweile in vielen Kriegsgebieten für traumatisierte Frauen einsetzt. Ein Schwerpunkt ist auch die Sensibilisierung der Männer. Denn die Finger zeigen viel zu oft auf die Opfer und nicht auf die Täter. „Wir versuchen die Dinge zu benennen, um den Frauen ihre Würde zurückzugeben“, so Hauser. Eindrucksvoll schilderte sie kürzlich auf Einladung des Kiwanis-Club Vinschgau im Kulturhaus von Schlanders die Situation der Frauen in Afghanistan. Diese sind Leidtragende der internationalen Interessen, bei denen es nicht um die Menschen geht. Der Kiwanis-Club übergab der Ärztin 5.000 Euro für „medica mondiale“. (mds)
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