Schlanders erzählt... Märchenherbst

Maerchenherbst24

 
 
Dienstag, 01 November 2016 12:00

Von der „Benediktsregel“ lernen

s15 raikaPrad - Vor dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte als Benediktinermönch und Leiter des Wirtschaftsbetriebes von Kloster Andechs setzt sich Anselm Bilgri heute mit Unternehmenskultur, Führungsethik und gesellschaftlichem Wandel auseinander. Kürzlich referierte er auf Einladung der Raiffeisenkasse Prad-Taufers im „TreffPunkt“ für Mitglieder im Hauptsitz in Prad vor rund 100 Gästen zum Thema: „Die Benediktsregel – was wir von Klöstern lernen können“. Obwohl Bilgri 2004 aus der Klostergemeinschaft ausgetreten ist, ist er Priester geblieben. Als Buchautor, Coach und Berater fühlt er sich heute als Gratwanderer zwischen Kirche und Welt. Viele Prinzipien der Klostergemeinschaft lassen sich erfolgreich auf die Wirtschafts- und Unternehmerwelt übertragen. Den Gehorsam setzte Bilgri gleich mit zuhören, hinhören, horchen, verstehen. Der Abt muss zuerst zuhören bevor er entscheidet. Und das gilt für die Führungskräfte in den Banken gleichermaßen wie für jene in den großen und kleinen Unternehmen. Das Zuhören und die Dialogbereitschaft sind beispielsweise in der inneren Gemeinschaft einer Bank genauso wichtig wie im Umgang mit den Kundinnen und Kunden an den Schaltern oder in den Besprechungszimmern. Die Demut ist dem Willen zum Dienen gleichzusetzen. Es sollte die ehrliche Bereitschaft da sein, für andere Leistungen zu erbringen. Die Diskretion, eine bedeutungsvolle Tugend der Klostergemeinschaft, ist speziell für Banken unumgänglich. Diskretion beinhalte außerdem Zuwendung, das Eingehen auf unterschiedliche Lebenslagen der Menschen, die individuelle Betrachtung der jeweiligen Situationen und einiges mehr, so Bilgri. Die Muse und Freiräume in den Klöstern sollten auch in der modernen Welt wieder mehr Berücksichtigung finden. Immer mehr Arbeitgeber erkennen, wie wichtig regelmäßige Entspannung für die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und die Motivation der Mitarbeiter/Innen sind. Neben aller Fachkompetenz und Professionalität sind soziale Kompetenzen immer entscheidender. Es zählen Herzensbildung, Menschlichkeit und Gefühl. Die Zuhörerinnen und Zuhörern Saal nahmen viele Anregungen mit nach Hause. Der Obmann der Raiffeisenkasse Prad-Taufers, Karl Heinz Kuntner und Direktor Werner Platzer dankten dem Referenten für den gelungenen Vortrag. Der „TreffPunkt“ der Raiffeisenkasse bietet seit Jahren regelmäßig Informationsveranstaltungen und auch  gesellige Treffen. (mds)

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Publiziert in Ausgabe 22/2016

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