Dienstag, 23 August 2016 09:26

Der Bartgeier ist zurückgekehrt

s20 Wolfgang PlatterSchlanders/Avimundus - Rund 100 Jahre nach der Ausrottung ist der Bartgeier zurückgekehrt. Nach einem Wiederansiedelungsprojekt in den letzten 30 Jahren gibt es nun 220 Bartgeier in den Alpen. Diese Zahlen nannte Wolfgang Platter bei der Eröffnung der Ausstellung über das Bartgeierprojekt im Besucherzentrum avimundus in Schlanders. Die Biologin und Leiterin des Besucherzentrums, Elisa Maria Vanzo hat die Ausstellung zusammengestellt und konnte bei der Eröffnung neben dem geschäftsführenden Leiter des Südtiroler Teils des Nationalparks, Hanspeter Gunsch,  auch Mitarbeiter der anderen Besucherzentren, Vertreter der Gemeinde Schlanders, sowie einige interessierte Personen begrüßen. Alle drei Vertreter der Parkverwaltung sprachen von der Faszination des Bartgeiers. Er ist ein ausgezeichneter Gleitflieger und reiner Knochenfresser als letztes Glied der Nahrungskette. Sind sie zu groß, lässt er die Knochen auf eine schräge Felsplatte fallen. Mit einer Flügelspannweite von 270 bis 285 cm ist er nach dem Kondor der zweitgrößte Flugvogel. Bartgeierpaare bleiben sich ein Leben lang treu. Im Abstand von 7 Tagen legen sie im Winter zwei Eier, doch das schwächere Junge wird nicht gefüttert und geht immer zu Grunde. Ausführlich berichtete Platter über das Wiederansiedlungsprojekt, das er im Stilfserjoch Nationalpark vom Beginn an begleitet und unterstützt hat. Insgesamt 25 Zoos und Aufzuchtstationen waren an dem Wiederansiedlungsprojekt unter der Koordination der Uni Wien beteiligt. Von 1986 bis 2015 wurden 212 Junggeier aus der Zoozucht freigelassen. Im Stilfserjoch Nationalpark wurden von 2000 bis 2008 insgesamt 11 Bartgeier freigelassen. 2015 gab es die erste Freilandbrut im Martell. Deshalb heißt der junge Bartgeier „Hintermartell 2015“. Auch dieses Jahr gab es wieder eine Freilandbrut. Er erhielt den Namen „Paradies Martell 2016“. Nach Platter ist dies die erste Brut nach rund 100 Jahren. Heute sind 33 Bartgeierpaare in den Alpen bekannt. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 17/2016

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