Nauders/Vinschgau
Reschenstraße zwischen Pfunds und Nauders wegen Bauarbeiten für PKW gesperrt, Umleitung über Martina“. Diese und ähnliche Verkehrsnachrichten hörten wir seit April 2012 regelmäßig in den Radios. Wir werden sie auch noch im nächsten Jahr zu hören bekommen. Ursache dafür ist der Bau der „Tschingelsgalerie“.
Die Reschenstraße hat eine Länge von 42,6 km und führt vom Ende des Autobahnzubringers in Fließ/ Zams durch das Oberinntal zur Grenze nach Italien vor dem Reschenpass, von dem sie ihren Namen hat.
Die im Jahr 46 begonnene Römerstraße Via Claudia Augusta war die erste befahrbare Straße über den Reschenpass. Unter der Leitung der Baumeister Carl von Ghega und Josef Duile, einem gebürtigen Grauner, wurde zwischen 1850 und 1856 eine neue Straße von Nauders bis zur Kajetansbrücke erbaut, die bis 1918 als Vinschgauer Reichsstraße bezeichnet und 1921 als Bundesstraße übernommen wurde. 1926 wurde sie verbreitert und asphaltiert. Bis 1938 wurde sie als B 76 bezeichnet, nach dem Anschluss Österreichs bis 1945 als Teil der Reichsstraße 24 geführt und von 1949 bis 1971 als B 187 bezeichnet.
Gemäß Bundesstraßengesetz von 1971 sollte die Reschenschnellstraße S 15 die Vinschgauer-Straße ersetzen. Diese Schnellstraße wurde jedoch nicht gebaut, deshalb wird die Reschenstraße seit 1999 wieder als Bundesstraße geführt und als B 180 bezeichnet. Seit 1. April 2002 steht sie unter Landesverwaltung und führt zwar das B in der Nummer weiterhin, nicht aber die Bezeichnung Bundesstraße. Am 15. Mai 2002 wurde die Schreibweise der nunmehrigen Landesstraße vom Tiroler Landtag in Reschenstraße geändert. (aw)
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