Rifair/Taufers
Es ist mein letzter Almabtrieb von der Riafairer Alm, denn der fünfjährige Pachtvertrag läuft aus“, sagt der Senn Luis Joos, als er kürzlich mit seinen „bekränzten“ Kühen in Rifair eintraf, wo deren Besitzer warteten. Ein bisschen Wehmut schwang in der Stimme mit, denn in der Einsamkeit der Alm am Fuße des Chavalatsch hatte er sich fünf Sommer lang wohl gefühlt. Er hatte die Alm von der Alminteressentschaft Rifair gepachtet und es hat ihn nie gestört, dass die Alm mit keinem Weg erschlossen ist. Die Tiere konnten auf Schweizer Seite bis kurz vor die Almweide gebracht werden und ihm stand eine Materialseilbahn zur Verfügung. Das genügte ihm. Viel hat er in den fünf Jahren investiert und das Gebäude in Schuss gehalten. „Nun nehme ich wieder alles mit, was mir gehört“, sagt er und dafür braucht er noch einige Zeit. Was aus der Alm wird, entscheiden die Rifairer. Vieles wird davon abhängen, ob sich wieder jemand findet, der in der Abgeschiedenheit wirtschaften will. Möglicherweise wird das Überleben der Milchviehalm auch vom Bau der Straße von Schweizer Seite aus abhängen, von der seit Jahren geredet und deren begonnene Planung wieder versandet ist. „Es wäre schade, wenn die Alm aufgelassen würde, denn die Voraussetzungen für die Tiere sind dort gut“, sagt der Bauer aus Kortsch Josef Telser. Joos könnte sich ein Weitermachen überlegen, wenn die Führungsspitze der Interessentschaft wechselt. (mds)
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