Vinschgau
Die Landesregierung hat der Abwanderungsgefahr in den peripheren Gemeinden Südtirols den Kampf angesagt. Weil der Vinschgau besonders gefährdet ist, hat die Landesregierung dort einen Diskussionsprozess auf breiter Basis eingeleitet. Das Konzept der Landesregierung gegen die Abwanderung firmiert unter der Bezeichnung „Südtirol 2021“ und wird von einer Arbeitsgruppe um Helmuth Pinggera und Christoph Gufler vorangetrieben. Die Arbeitsgruppe hat der Landesregierung bereits die Stoßrichtung der zu setzenden Maßnahmen aufgezeigt: Einerseits soll die wirtschaftliche Entwicklung in den betroffenen Gebieten forciert werden und andererseits müssen die bereits laufenden und noch zu startenden Initiativen der verschiedensten Träger und Politikbereiche koordiniert werden, um Synergien zu schaffen. LR Widmann hat sich in Mals gemeinsam mit der EOS, der Exportorganisation der Handelskammer, und der BLS, der Business Location Südtirol, die Wirtschaftsvertreter des Vinschgaus getroffen, um mit ihnen die Maßnahmen zu erörtern, die den Wirtschaftsstandort stärken und damit der Abwanderung entgegenwirken können. „Entwicklungsmodelle aufstülpen oder von Pilotkulissen reden, wird das Problem nicht lösen. Es braucht einzigartige Lösungen die lokal begrenzt Sinn machen“, formulierte Landesrat Widmann die Stoßrichtung der Landesregierung. Widmann lancierte die bereits in der Landesregierung andiskutierte bessere Anbindung an die Schweiz: „Der Ausbau der wirtschaftlichen Beziehungen über die Grenze kann einen höchst interessanten Entwickungsschub für den Vinschgau darstellen, da geopolitisch die Anbindung des Vinschgaus an Bozen problematisch ist. Regionale Entwicklung muss über Landesgrenzen hinaus stattfinden und politische Grenzen sollten das wirtschaftliche Wachstum wenigstens nicht negativ beeinflussen.“
In der Diskussion mit den Wirtschaftsvertretern haben sich drei Maßnahmen als erfolgsversprechend herausgestellt: die Filmförderung, die Stärkung des Exports und das so genannte Leerstandsmanagement. Darunter ist die Nutzung der bestehenden Immobilien vor der Neuausweisung zu verstehen. Für Landesrat Widmann war das Treffen in Mals der Auftakt eines Diskussionsprozesses: „In einem ersten Schritt ist es darum gegangen, herauszufinden, welche Notwendigkeiten bestehen. Nun muss der ins Rollen gebrachte Prozess zwischen Lokalakteuren und politischen Entscheidungsträgern weitergeführt werden.“
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