Kinderbuch
Weihnachtsepisoden gibt es viele in ihren Büchern, Astrid Lindgren selbst war der Weihnachtstag der liebste im ganzen Jahr.
Vom Winterwetter, das fast so schön ist wie ein Lied, vom Eisschlittern auf dem zugefrorenen Fluss und von Oh Weihnachtszeit, Oh Kinderfreud erzählt das Buch „Wie gut, dass es Weihnachtsferien gibt, sagt Madita“. Es erzählt von zwei Schwestern, die sich vertrauen, sich beschützen, auch wenn sie Verbotenes tun: Madita und Lisabet haben sich vom blanken Eis fortlocken lassen, hinein in die Schneelandschaft, weit weg von daheim. Sie treiben Schabernack, aber sie spüren auch ungute Gefühle. Sie verlieren sich in Gedanken, sie malen sich Wunder aus, jenes vom Jesukind, das vielleicht in Apelkullen in Schweden in einer Krippe gelegen hat.
Die Madita-Bücher sind 1961 in Deutsch erschienen, in den 1980er Jahren sind sie als Weihnachtsserie populär geworden.
Astrid Lindgrens Kinderfiguren sind auch im Ungehorsam unverbildet, sie sind verankert in einem innigen Seelenleben. Lindgren baut ihre Kindergeschichten auf eindeutigen, unkomplizierten Gefühlen auf. Ganz Mensch, schämen sich Madita und Lisabet in einer peinlichen Situation, ganz Kind, strecken sie sich die Zunge heraus, wenn die Große die Kleine unsanft zurechtweist. Die schwedische Autorin (1907 - 2002) ist dafür bekannt, bedrückendes Erleben mit ihrem probaten Humor auszugleichen.
Das Madita Buch (Oetinger, 2012, 58 S.) ist ein Buch für Erstleser aus der Serie „Sonne, Mond und Sterne“, ein feines Büchlein. Idyllisch? Herzerwärmend! Gänzlich ohne weihnachtliche Hektik, ohne materiellen Überschwang.
Claudia Theiner
WINDMAGAZINE
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