Mittwoch, 13 Juni 2012 00:00

Vermögen vernichtet?

Mals

s5_0654

Dutzende Parkplätze sollen dort entstehen, wo das ENAL-Haus gestanden hat. So hat das Tagblatt der Südtiroler kürzlich den Abriss des alten Kinos am Peter Glückh-Platz in Mals beklatscht. Dabei ist die Problematik eine andere. In Mals ist die Frage aufgetaucht, ob BM Ulrich Veith durch die Abrissverfügung Vermögen der Gemeinde vernichtet hat. Denn durch den Abriss, ohne ein entsprechendes Erweiterungsprojekt, dürfte eine mögliche Tiefgarage unter dem Peter Glückh Platz passé sein. Zum einen. Zum anderen wäre einst die Verlegung des Tourismusbüros in Richtung ENAL-Haus vorgesehen gewesen, ein prominenter Platz mit leichtem Zugang. Beide Pläne dürfte Veith mit dem Abriss wohl endgültig begraben haben. Auch dutzende Parkplätze werden dies wohl nicht mehr aufwiegen können.
Veiths Vorgänger Sepp Noggler, dem nachgesagt wird, dass er seinem Nachfolger kaum mit Rat und Tat beisteht, hat vor dem Abriss Veith gewarnt. Wenn er das ENAL-Haus einfach abreißen lässt, tritt die Regelung des Bannstreifens - der Abstand also vom Friedhof - in Kraft, so dass eine Tiefgarage nachträglich nicht mehr gebaut werden kann. Geschickter wäre es gewesen, die bereits in der Schublade liegenden Pläne für eine Tiefgarage als Erweiterung des ENAL-Hauses auszugraben. Das Landesgesetz vom 24. Dezember 1975 sieht nämlich für die Abstände vom Friedhof ein Minimum von 25 Metern vor. Ausgnommen  bereits bestehende Gebäude, die um 10 Prozent erweitert werden können und so wie sie bestehen an die Friedhofsmauer gebaut werden können. Weil nun das ENAL-Gebäude nicht mehr besteht, ist weder eine Erweiterung noch eine vernünftige Tiefgarage mehr möglich.
Und noch ein Ei dürfte sich Veith mit dem Abriss ins politische Haus geholt haben: Im Ausschussbeschluss für den Abriss ist kein Hinweis auf eine Anmerkung im Grundbuch enthalten. Dort ist nämlich eine 25-jährige Zweckbindung drinnen, die nur mit Erlaubnis der Landesregierung geändert werden kann. Das ENAL-Haus ist über einen Tauschvertrag in den Besitz der Gemeinde gelangt und zwar im November 1999. Das sind also keine 25 Jahre her. Die Gemeinde Mals hat im Gegenzug eine Parzelle zum Bau der Forststation Mals bei der Markthalle an die Provinz Bozen abgetreten.  Im Ausschussbeschluss Nr. 126 vom 10. April 2012 ist kein Hinweis enthalten, dass die Genehmigung für den Abriss von der Landesregierung erteilt worden ist. Bisher hat sich Veith oft auf seine Unerfahrenheit berufen. Unerfahrenheit kann es wohl nicht mehr sein. (eb)

Publiziert in Ausgabe 12/2012

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.