Dienstag, 08 Januar 2019 00:00

Verlierer der Leistungsgesellschaft

s27sp23 HandlungsreisendenSchlanders/Theaterabend - Das Theaterstück „Tod eines Handlungsreisenden“ von Arthur Miller ist heute so aktuell wie 1949, als es geschrieben und auf die Bühnen gebracht wurde. Das Stück wurde im voll besetzten Theatersaal des Kulturhauses von den Schauspielbühnen Stuttgart aufgeführt. Der bekannte Schauspieler Helmut Zierl spielte in der Rolle von Willy Loman einen zerrissenen und ausgebrannten Handelsreisenden, der am Ende eines langen Arbeitslebens sich in Tagträume flüchtet, sich der Familie immer mehr entfremdet und schließlich nur mehr im Selbstmord einen Ausweg sieht. Der amerikanische Traum vom großen Geld und vom großen Glück endet in Verzweiflung und Lebenslügen. Nach 34 Jahren Einsatz für die Firma wird Loman vom jungen Chef entlassen. Er ist 63 Jahre alt und hat nicht die Kraft, der Familie von seiner Entlassung zu erzählen. Das Theaterstück ist aber nicht nur eine Charakterstudie über einen Menschen, der in einer profitorientierten Gesellschaft zum Verlierer wird. Es ist auch ein Vater-Sohn-Konflikt und beschreibt eine Gesellschaft, wo die anderen immer erfolgreicher sind. Biff Loman, Willys ältester Sohn, ist ein talentierter Footballspieler. Der Vater will aus ihm einen großen Sportler machen. Aber der Sohn kann seine Erwartungen nicht erfüllen und wird zum Versager. Er schafft den Schulabschluss nicht und muss sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen. Als Biff seinen Vater bei einer Affäre ertappt, verliert er den Glauben an ihn. Erst am Ende gibt es wieder eine Annäherung zwischen Vater und Sohn. In den Tagträumen erscheint Willy sein verstorbener Bruder Ben, der in Afrika durch das Diamantengeschäft reich wurde. Willys Frau kümmert sich um ihn, aber auch sie kann ihm nicht helfen, genauso wie sein zweiter Sohn Happy, der sich nur für Frauen interessiert. Das preisgekrönte Theaterstück zeigt andere Seiten der Leistungsgesellschaft, macht nachdenklich und stellt indirekt auch die Frage nach dem Wert eines Menschen. Hervorragend gespielt, kamen tiefe Gefühle zum Ausdruck. (hzg)

{jcomments on}

Publiziert in Ausgabe 1/2019

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.