Tschengls - Es gehe ums Prinzip, sagt Konrad Blaas. Dass es aber so dick gekommen sei, habe er sich bei Gott nicht gedacht. Blaas ist Inhaber des Betriebes Holzbau Blaas in Tschengls und er ist Vizeobmann im LVH für die Zimmerleute. Worüber er sich wundert, sind Vorgänge in der Fraktion Tschengls, die er so nicht hinnehmen will. Die Fraktion Tschengls unter Obmann Christian Tscholl und dessen Ausschussmitglieder Alois Spechtenhauser, Ernst Andres, Armin Riedl und Franz Gamper (letzerer hat diese Vorgangsweise nicht mitgetragen) hat im Jahr 2013 den Neubau der Oberen Tschenglser Alm ausgeschrieben. Die Ausschreibung, von einem technischen Büro in Mals geliefert, war - für eine Alm – in Vollholz-Plattenbauweisen innen Sicht, Außenwände, Decke und Innenwände fünfschichtig, also hochwertig. Der Basispreis der Ausschreibung (90.565,42€ inkl. Arbeitssicherheit ) war allerdings derart niedrig, so dass - auch mit geringem prozentuellem Abschlag - nicht ohne Verluste geliefert und gebaut hätte werden können. Deshalb hat Blaas nicht am Verfahren teilgenommen.
Im vergangenen Sommer wurde die Obere Alm dann von einem Prader Zimmereibetrieb neu gebaut. Aber ganz anders, als es in den Ausschreibungsbedingungen vorgesehen war. Auf die Nachfrage von Blaas bei den Fraktionsverwaltern, warum man sich nicht an die Ausschreibung gehalten habe, ist man in der Fraktion aktiv geworden und hat neue Einheitspreise beschlossen. Und dies, nachdem bereits anders gebaut worden ist. Anstatt oben erwähnte Bauweisen anzuwenden, wurde auf Rahmenbauweise ohne Installationsebene umgesattelt, also minderer wertig. Zudem wurden anstatt Scharschindeln (Auflage des Nationalparkes) simple Lärchenbretter verwendet usw..
Blaas wurde dieses Treiben zu bunt und er hat, erbost über die Vorgangsweise und auch wegen persönlicher Drohungen, die gegen ihn und gegen seinen Betrieb (er hat von der Fraktion Tschengls ein Holzlager gepachtet, es wurde gedroht, ihm zu kündigen) gerichtet sind, gleich mehrere Rohre geladen: eine Eingabe bei Staatsanwalt Guido Rispoli, beim Rechnungshof und bei den zuständigen Landesämtern. Seit dem 30. Oktober 2014 ist die Causa Obere Alm Tschengls aktenkundig. Auch deshalb, weil von den veranschlagten rund 220.000 Euro etwa 150.000 Euro Beitrag mit Landesgeld bestritten werden. (eb)
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