Dienstag, 20 Februar 2018 00:00

Theatergruppe Kortsch spielt Frau Suitner

s19 SuitnerTheatergruppe Kortsch - Vor 20 Jahren spielte die Theatergruppe Kortsch die Komödie „Erde“ des bekannten Tiroler Dramatikers Karl Schönherr (1867-1943). Sein Vater war Grundschullehrer in Schlanders, und so verbrachte auch Karl Schönherr einige Jahre im Vinschgau. Bis am 4. März spielt die Theatergruppe Kortsch unter der bewährten Regie von Konrad Lechthaler wieder ein Stück von Schönherr. „Frau Suitner“, das Volksstück in 6 Akten, wurde im Jahre 1917 aufgeführt, das Thema ist aber immer noch aktuell. Die Krämerin Anna Suitner (gespielt von Heike Schönthaler) und ihr Mann Kaspar (gespielt von Hanspeter Plagg) haben ihr ganzes Leben hart gearbeitet und Schulden abbezahlt. Endlich können sie ein schuldenfreies und unbeschwertes Leben führen. „Uns geht es gut“, meint Kaspar. Obwohl er das zu seiner Frau sagt, spürt er, genauso wie seine Frau, dass etwas fehlt. Beide wissen, dass ein Leben ohne Kinder ein Leben ohne Sinn und ohne Freuden ist. Dieser Zwiespalt, diese Leere zieht sich durch das ganze Theaterstück. Der Kinderwunsch schwingt in vielen Gesprächen mit, wird aber nie direkt angesprochen. Kaspar macht seiner Frau Vorwürfe, wird grob und geht ins Gasthaus, dann sucht er wieder die Nähe zu seiner Frau. Anna Suitner bleibt nach außen ruhig, verfolgt aber einen verhängnisvollen Plan. Im Theaterstück gibt es viele Stimmungsschwankungen und feine Zwischentöne, wodurch  Spannung erzeugt und alles zu einem Höhepunkt hingeführt wird. Die Zipfl-Moidl, die alte Ladin (gespielt von Elke Kofler) ist eine lebensfrohe und lebendige Person, genauso wie die junge Gretl (gespielt von Ruth Kofler), während die Krämerin Anna Suitner schwermütig und nachdenklich ist. Ihr Mann Kaspar durchlebt die größten Stimmungsschwankungen, er ist hin und her gerissen zwischen Hochgefühl und tiefer Verzweiflung. Die Spannung im Theaterstück wird noch erhöht durch kurze Auftritte verschiedener Dorffrauen, des Doktors, eines Rekruten, des Gemeindevorstehers und eines Dorfjungen. (hzg)
Weitere Aufführungen: siehe Theaterwind

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Publiziert in Ausgabe 4/2018

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