Dienstag, 17 September 2019 14:24

Spezial: Törggelen im Vinschgau ...

von Angelika Ploner

Warum das Törggelen so beliebt ist? Weil’s schmeckt. Ganz einfach. Die Gerichte, die aufgetischt werden sind authentisch, der Wein, der dazu gereicht wird, ist der nuie, der junge und die Geselligkeit ist einfach ansteckend. Einst war das Törggelen eine bäuerliche Tradition, heute ist es kulinarischer Hochgenuss, den Gäste und Einheimische, Jung und Alt gleichermaßen zu schätzen wissen. Im urigen Ambiente bittet man zu Tisch, kredenzt wird dann einfache Bauernkost. Begonnen wird eine Törggele-Partie mit Gerstsuppe, Schlutzkrapfen und verschiedenen Variationen von Knödeln. Diese gehen der Schlachtplatte mit Sauerkraut und Schweinernem voraus. Manchmal sind auch Blutwürste oder Rippelen dabei, das Angebot hängt vom jeweiligen Hofschank oder Gasthaus ab. Die Törggele-Partie wird dann von den Krapfen zumindest abgerundet, denn abgeschlossen wird das Törggelen traditionell mit rußigen Fingern von den gebratenen Kastanien.
Und bekanntlich vertragen sich Naturgenuss und kulinarischer Genuss gut. Bei wunderbaren Herbstwanderungen holt man sich ganz einfach den Hunger fürs Törggelen. Denn zum Törggelen im Vinschgau gehört das Wandern dazu....

 

1 Der Raminiwaal in Tarsch

Der Raminiwaal ist einer von Vinschgaus beliebtesten Waalwegen. Er führt nur noch zum Teil Wasser, ist aber in jedem Fall eine Wanderung wert. Kombiniert werden kann die Waalwanderung mit einer Einkehr im Kofelkeller, wo das Törggelen in urigen Gemäuern authentisch erlebt werden kann.

s44 3919TOURENINFO: Der Raminiwaal beginnt etwas oberhalb von Tarsch, wenige Meter oberhalb der letzten Häuser. Das Holzschild, das rechts den Weg weist, ist von der Straße aus gut sichtbar. Die Parkmöglichkeiten sind hier begrenzt: Man kann das Auto neben der Straße Richtung Tarscher Alm parken oder aber bereits im Dorfzentrum beim Vereinshaus und die Straße hinauf zum Ausgangspunkt wandern. Der Raminiwaal verläuft ebenmäßig durch Waldhänge Richtung Westen bis zum Raminibach. Er ist rund 2,5 km lang und führt teilweise noch Wasser. Hin- und retour muss man rund eine Stunde einplanen. Wem das zu wenig ist, der kann noch weiter Richtung Eisstadion wandern. Schilder weisen hier den Weg.
Dauer: ca. 1 Stunde
Strecke: 5 km

Törggele-Tipp: Knofelkeller Tarsch

 

2 Partschinser Schafabtrieb in Nasereit am 22. September

Der Schafabtrieb in Nasereit ist eine Veranstaltung, die Wandern, Kultur und Brauchtum verbindet. Mit der Seilbahn Texelbahn schweben Wanderer gemütlich bis zur Bergstation und wandern rund 1 Stunde den Meraner Höhenweg Nr. 24 entlang bis nach Nasereit im Naturpark Texelgruppe.

s40 Schafabtrieb NasereitTOURENINFO: Wanderer steigen mit der Seilbahn Texelbahn bequem hoch und wandern dann rund 1 Stunde den Meraner Höhenweg Nr. 24 entlang bis nach Nasereit im Naturpark Texelgruppe. Dort lädt am Sonntag, den 22. September ab 10 Uhr der Partschinser Schafzuchtverein zum Partschinser Schafabtrieb in Nasereit. Nach alter bäuerlicher Tradition wird die Heimkehr der „Pamper“ aus den Bergsommer-Weiden im Zieltal auf der Schutzhütte Nasereit zünftig mit traditioneller Musik und einheimischen Köstlichkeiten gefeiert.
Das Programm, das die Gäste erwartet, ist ein vielseitiges: ein Markt der Prissianer Spinnrunde, Schafschurvorführungen, Schafspezialiäten und Leckeres vom Grill und aus’n Topf und Livemusik mit dem Bergland Duo.

 

3 Der Marmorweg in Laas

Der Laaser Marmorweg wird auch Schrägbahnsteig genannt und führt von der Talstation der Marmorschrägbahn in Serpentinen zur St. Martinskirche und hinauf zur Bergstation am Bremsberg. Die Wanderung kann – folgt man dem Laasertalweg - als Rundtour gemacht werden.

IMG 1930TOURENINFO: Start für die Tour ist die Talstation der Marmorschrägbahn. Am besten man parkt das Auto im Dorfzentrum von Laas und wandert die asphaltierte Straße – die Kugelgasse – entlang bis zur Talstation. Dort ist gut sichtbar der Einstieg für den Schrägbahnsteig und auch bereits die erste Schautafel. Insgesamt säumen den Laaser Marmorweg fünf Schautafeln. Die erste widmet sich der Talstation und der Baugeschichte der fast 90jährigen Schrägbahn. Der Steig führt in Serpentinen steil empor, quert einmal die Straße nach Parnetz und mündet in eine Forststraße, die direkt zur St. Martinskirche aus dem 17. Jahrhundert führt. Kurz nach dem Kirchlein zweigt der Steig „Bremsberg“ wieder rechts ab und führt direkt zur Schautafel „Wechsel“ mit Sitzgelegenheit und einem grandiosen Ausblick auf Laas. Im weiteren Verlauf führt der Steig steil empor durch Lärchen-Fichtenwald bis zur letzten Station dem Bremsberg, eine grandiose Aussichtsplattform und interessante Verladestation. Entweder man wählt für den Abstieg den Aufstiegsweg. Oder ab man macht eine Rundtour: Weiter geht es vorbei am Maschinenhaus immer der rot-weißen Markierung folgend Richtung Laaser Tal bis zum Forstweg Nr. 5 – dem Laasertalweg, dem man für die Rundtour folgt bis zur asphaltierten Straße in Laas.

Törggele-Tipp: Gasthaus Krone Laas

 

4 Von Schlanders nach Allitz über den Schweinsweg

Eine Herbst-Wanderung entlang des Vinschger Sonnenbergs ist jene, die von Schlanders bis hinauf nach Allitz und hinunter ins Marmordorf Laas führt. Ein kontrastreiches Landschaftsprogramm ist hier garantiert.

TOURENINFO: Vom Stainerparkplatz in Schlanders begeben Wanderer sich in Richtung Sonnenberg und s44 8517folgen dem Wegweiser “Sonnenpromenade”. An deren Ende orientieren sich Wanderer am Wegweiser “Ilswaal”, den man nach einem kurzen Aufstieg erreicht und weiter in westliche Richtung folgt. Der Ilswaal führt durch Kastanienhaine Richtung Kortsch. Unterhalb des Ägidius-Kirchleins halten sich Wanderer an den Wegweiser Zaalwaal und die Markierung 6A. Den Zaalwaal erreicht man wenig später (u.a.über Steintreppen) und wandert immer westwärts in Richtung Allitz vorbei an alten Mühlen bis zu den Sportanlagen von Kortsch. An den Tribünen vorbei, erreicht man den Anfang des Schweinwegs mit der Markierung 15A, der die Wanderer hinauf nach Allitz bringt. Der breite Weg führt nie steil aber immer mäßig empor. Die Landschaft ist eine konstrastreiche: Versteppte Trockenhänge des Sonnenberges treffen auf die grünen, satten Obstanlagen. Nach einer Weile ist das kleine Dorf Allitz in Sicht und weiter geht es auf der Hauptstraße bis zum Gasthof Sonneck. Beim „Hebs“ spielen saisonale Gerichte das ganze Jahr über die Hauptrolle auf der Speisekarte. Das Törggelen darf im Herbst deshalb nicht fehlen: Geselchts, Knedl, Keschtn und Wein ....
Für den Rückweg bietet sich der Weg Nr. 19 talwärts durch die Apfelanlagen bis ins Marmordorf Laas an. Mit der Vinschgerbahn kann zurück nach Schlanders gefahren werden oder aber – wer noch gut bei Fuß ist – den Radweg hinuntergewandert werden.
Gehzeit: 3 Stunden (bis Laas)
Strecke: 9,5 km

Törggele-Tipp: Gasthaus Sonneck Allitz

Publiziert in Ausgabe 19/2019

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