Donnerstag, 21 April 2011 16:02

Solarenergie, mit der Kraft von oben

s40_solarthermieSie stehen als Synonym für saubere Energie und waren für die meisten von uns der erste Kontakt mit diesen sogenannten „alternativen“ Themen. In den 1990er Jahren hatten sie ihre erste Hochzeit; diese schwarzen, quadratischen Dinger, die von da an immer häufiger von den Dächern funkelten. Die Rede ist von den Sonnenkollektoren, der ersten Möglichkeit sich ein Stückchen unabhängig zu machen vom Diktat der fossilen Brennstoffe und sich so selbst mit ein wenig Energie zu versorgen.

Das Arbeitsprinzip der Kollektoren ist so einfach wie genial. Die Sonne erhitzt eine schwarze Platte und die gibt die Wärme weiter an das Wasser - fertig. Eine Funktionsweise, die schon seit der Antike bekannt ist. Dunkel gefärbte Behälter mit Wasser ließ man damals so lange in der Sonne stehen, bis der gewünschte Wärmegrad erreicht wurde. Dabei  waren Temperaturen bis knapp unter dem Siedepunkt möglich. Heute sehen diese Anlagen ein wenig anders aus – das Prinzip bleibt dasselbe. Sie bestehen aus einer Glasplatte, einem Absorber und einem Dämmkörper, der die Wärme erhält. Der Absorber kann aus verschiedenen Materialien gebaut sein. Die häufigste anzutreffende Bauweise ist der Flächenabsorber. Er besteht in der Regel aus Aluminium oder Kupferblechen, die speziell beschichtet sind. Moderne Beschichtungen sind in der Lage bis zu 96 Prozent der Sonnenenergie aufzunehmen. Diese Energie wird an eine Trägerflüssigkeit weitergegeben, die dann über einen Wärmetauscher das Wasser für den normalen Gebrauch oder für die Heizung erhitzt.
Der Haupteinsatzbereich für Sonnenkollektoren ist nach wie vor die Warmwasseraufbereitung - was in Mitteleuropa besonders gut im Sommerhalbjahr funktioniert. Der Wirkungsgrad der Anlagen ist mit 60-75 Prozent relativ hoch – je nach Sonnenstand sind 200-1000 Watt pro Quadratmeter möglich. Neben der Aufbereitung von Warmwasser werden die Anlagen zunehmend auch für die Raumheizung genutzt. In Kombination mit einer Niedrigenergiehausbauweise und einem Saisonwärmespeicher können damit zweistellige Prozentsätze zum Energiebedarf beigesteuert werden.

s41_nevadaGroßes Zukunftspotential prophezeit man den sogenannten konzentrierenden Solaranlagen, wie den Parabolrinnenkollektoren. Diese arbeiten nach dem Brennspiegelprinzip, wo Sonnenstrahlen konzentriert gebündelt  werden. Sie können damit Temperaturen von bis zu 400° Celsius erreichen und Dampfkraftwerke betreiben. Allerdings lohnen sich solche Großanlagen nur bei starker Sonneneinstrahlung  in südlicheren Breiten wie z.B. in der Sahara.
In Südtirol hat die thermische Solarenergiegewinnung in den letzten Jahren stark zugenommen. Insgesamt 158.000m² Kollektorfläche gibt es auf den Dächern im Land. Das entspricht 335m² pro 1000 Einwohner, ungleich mehr als der gesamtstaatliche Schnitt von 8m²/1000 Einwohner. Vor allem die Privathaushalte bauen sich die Sonnenkollektoren auf das Dach;  weniger sind es auf den Mehrfamilienhäusern und Kondominien. Insgesamt erzeugt man so im Jahr 92,7 Mio. kW/h an Energie, das entspricht ungefähr 9.700 Tonnen an Erdölprodukten (Quelle: www.energie-sparen.it). (mp)

Publiziert in Ausgabe 8/2011

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.