Schlanders/Autorenlesung - Julya Rabinowich stammt aus einer jüdischen Künstlerfamilie aus Russland. Sie ist 1970 in St. Petersburg geboren und kam mit ihrer Familie mit sieben Jahren nach Wien. Dort arbeitet sie seit über 10 Jahren mit Flüchtlingen als Dolmetscherin. Rabinowich ist eine österreichische Schriftstellerin, Dramatikerin, Malerin und Übersetzerin. Auf Einladung der Bibliothek Schlandersburg und des Bildungsausschusses las sie aus ihrem neuesten Buch „Dazwischen: Ich“. Das Jugendbuch handelt von der Geschichte des 15-jährigen Flüchtlingskindes Madina. Es ist die Geschichte einer fiktiven Familie. Man erfährt nicht aus welchem Land Madinas Familie geflohen und in welchem europäischen Staat sie gelandet ist. Die Tagebuchauszeichnungen der Ich-Erzählerin sind aber reale Geschichten über das Leben in einem Flüchtlingsheim, die alltäglichen Konflikte rund um das Zusammenleben auf engem Raum und das endlose Warten auf die Bearbeitung des Asylantrags. Madina geht zur Schule, findet eine Freundin, verliebt sich und lernt sich in der neuen Umgebung zu behaupten. So wird sie zur Vermittlerin, zur Brückenbauerin zwischen den Kulturen und übernimmt Verantwortung für ihre Eltern und ihren kleinen Bruder. Sie muss für die Eltern übersetzen, der Vater findet sich im neuen Land mit der neuen Sprache nicht zurecht, er hat Angst die Kontrolle über seine Tochter zu verlieren. Auch Madina steckt in einer Zerreißprobe, in einem Konflikt zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen Familie und neuen Freundschaften, zwischen zwei Kulturen, in einem fremden Land, wo sie sich ein neues Leben aufbauen muss. Es ist eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Migration und das Erwachsenwerden in Zeiten von Krieg und Verfolgung. (hzg)
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