Mals - Der Wunsch der Musikkapelle Mals, in Mals auf einer Bühne oder in einem Musikpavillon aufspielen zu können, reicht Jahre, wenn nicht Jahrzehnte zurück. Geplant wurde in der Vergangenheit viel, der sogenannte „Dorfanger“ war schließlich unter der BM-Ära von Sepp Noggler für einen Muskpavillion auserkoren. Noggler wurde in den Landtag gewählt und die Erbschaft eines Musikpavillons fiel dem neuen BM Ulrich Veith zu. Veith hat auf Druck aus dem Kreis der Musikkapelle vor vier Jahren den Architeken Christian Kapeller beauftragt, einen Pavillon zu planen. Der Gemeindeausschuss von Mals hat nun am 19. Februar 2018 per Beschluss die Zusammenarbeit mit dem Schlanderser Architekten Christian Kapeller abrupt beendet. Kapeller hatte 2014 einen Direktauftrag für die Projektierung eines Pavillons erhalten. Mehrere Planungsentwürfe, Umplanungen und Änderungen haben zu keinem konkreten Ergebnis geführt. Nun ist es zu einer einvernehmlichen Auflösung des Vertrags gekommen: Kapeller erhält ein Netto-Resthonorar von insgesamt rund 14.400 Euro und verzichtet auf einen Teil des vertraglich fixierten Honorars. Im Ausschussbeschluss wird unter anderem „festgehalten, dass dieses Ausführungsprojekt (gemeint ist jenes von Kapeller, Anm. d. Red.) vom Amt für Kunstdenkmäler keine Genehmigung erhält und somit nicht ausführbar ist.“
Tatsächlich hat das Denkmalamt einmal positive Signale ausgesandt und zwar, als der Pavillon 2,5 Meter vom nächstgelegenen Haus entfernt geplant war. Dagegen hat allerdings der Hausbesitzer und Arzt Josef Stocker Rekurs eingereicht und auf die gesetzlich vorgesehenen 10 Meter Abstand gepocht. Bei einem Abstand von 10 Meter hat dann allerdings das Denkmalamt ein negatives Gutachten abgegeben.
Kapeller selbst gibt sich dem Vinschgerwind gegenüber zugeknöpft und will sich zur Causa nicht äußern. Nur soviel: Das Denkmalamt und die Abstandsregelung sind die Gründe dafür, dass die Gemeinde Mals den Vertrag mit ihm aufgelöst habe.
Auch der derzeitige Obmann der Muskkapelle Mals, Hannes Warger will sich zum Thema nicht äußern. Er sagt lediglich, dass die Musikkapelle derzeit abwarte. BM Ulrich Veith sagt zum Vinschgerwind, dass das Denkmalamt beanstandet habe, dass mit dem Kapeller-Projekt der freie Blick zum denkmalgeschützten Gebäude der Musikschule beeinträchtigt worden wäre und dass die Motivation für Änderungen auf beiden Seiten, auf Seiten der Gemeinde und auf Seiten des Architekten nicht mehr gegeben war. Deshalb hat man den Vertag mit Kapeller aufgelöst und bereits den Architekten Roland Seidl beauftragt, eine Lösung für den Pavillon im Dorfanger zu finden. Der Pavillon soll, wenn schon, ein multifunktionales Gebilde werden, so dass ihn nicht nur die Musikkapelle nutzen könne. Theater, andere Konzerte und andere Veranstaltungen sollten auch möglich sein.(eb)
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