Montag, 31 Oktober 2011 00:00

Paul Flora-Preisverleihung bleibt in Glurns

Glurns

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Ein kulturhistorischer Grundstein zur Aufwertung der Stadt Glurns ist am vergangenen Samstag gesetzt worden. Im Geburtshaus des Künstlers Paul Flora im Glurnser Rathaus überreichten die Südtiroler Landesrätin Sabina Kasslatter Mur und der Vertreter der Tiroler Landesrätin Beate Palfrader Benedikt Erhard den „Paul Flora Preis 2011“ an die Künstlerin Sonia Leimer aus Meran. Es ist die zweite Preisverleihung nach dem Tode des Künstlers 2009 und die erste in Glurns. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis fördert im Sinne von Flora junge bildende Künstler. 2010 ging der Preis in Innsbruck an Siggi Hofer aus Bruneck. Der 2002 vom der Tiroler Landesregierung ins Leben gerufene „Paul Flora Preis“ wird in Erinnerung an den Künstler nun jährlich als grenzüberschreitender Kulturpreis vom Bundesland Tirol und der Autonomen Provinz Bozen gestiftet. Die Verleihung sollte alternierend erfolgen, ein Jahr in Nordtirol und ein Jahr in Südtirol.
Doch nun ist es zugunsten von Glurns anders gekommen. „Es ist mein Wunsch, dass die Preisverleihung in Glurns bleibt“, sagte Kasslatter. Und überraschend kam Erhards Antwort: „Landesrätin Palfrader wird nichts dagegen haben, dem Wunsch Kasslatters zu entsprechen und die Preisverleihung in Glurns zu belassen.“ Kulturreferent der Stadt Luis Frank dankte erfreut für die „schnelle Entscheidung“. Das sei ganz im Sinne des Künstlers, der Glurns als seine Heimat gesehen habe und auch dort begraben ist.  Andreas Hapkemeyer beschrieb in seiner Laudatio die Beweggründe der Jury bei der Auswahl der Künstlerin. Entscheidend waren die Überzeugungskraft, die Breite ihres Schaffens, die Kontinuität des Werkes und ihr Potential. „Sonia Leimer bedient sich aller Medien und nutzt sie für ihren Zweck.“ Raum und Zeit eignet sich Leimer mit filmischen und installativen Mitteln an und schafft Situationen. Ein Film der Künstlerin musikalisch begleitet von Reinhilde Gamper mit dem Stück „Moonwalker“, gab Einblicke und Denkanstöße. Kasslatter bemerkte: „Wir müssen versuchen, die zeitgenössische Kunst zu verstehen, damit uns die Angst vor dem Frosch vergeht.“ (mds)

Publiziert in Ausgabe 22/2011

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