Dienstag, 21 August 2012 00:00

Die Sternschnuppen

Naturns

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Als Papst Sixtus II. im Jahre 258 wegen seines Glaubens hingerichtet wird, überträgt er zuvor dem Diakon Laurentius die Aufsicht über die kirchlichen Gelder und Wertsachen. Als dann der Kaiser schließlich Laurentius befiehlt, ihm die riesigen Kirchenschätze herauszugeben, kann sich dieser eine Frist von drei Tagen erbitten. Während dieser Zeit verschenkt Laurentius das Vermögen der Kirche an die Bedürftigen Roms und präsentiert sich anschließend dem Kaiser mit einer großen Schar Armer, Blinder und Kranker als unvergänglichen Schatz der Kirche. Der Kaiser lässt ihn daraufhin foltern. Der Legende zufolge soll Laurentius auf einem Gitterrost auf offenem Feuer dem Kaiser erklärt haben, dass er ihn wenden soll da eine Seite angebraten sei. Seitdem wird Laurentius mit dem Grillrost dargestellt. Im frühen Mittelalter war es üblich, Laurentiuskirchen an Wegkreuzungen zu errichten. Vermutlich auch deshalb befindet sich eine Laurentiuskirche zwischen Naturns und Staben, an der Achse Ost-West (Vinschgautal) und Nord-Süd (Schnalstal-Schleidertal- Ulten). Nachdem der hl. Laurentius auch der Patron der Römischen Legionäre war, lässt dies darauf schließen, dass an dieser Stelle die alte Römerstrasse, die via Claudia Augusta vorbeiführte. Dies erlaubt den Schluss, dass schon vor 1200 Jahren in dieser Gegend Dorfgemeinschaften bestanden.
Das Partozinium am 10. August wird schon seit Jahren unter der Federführung der Heimatpflegevereins Naturns-Plaus gefeiert. Wie Josef Pircher berichtete, können heuer zugleich mehrerer Jubiläen gefeiert werden: vor zehn Jahren die wurde die Baukonzession zur Sanierung der Ruine ausgestellt und seit mittlerweile 5 Jahren wird hier Korn angepflanzt. Bei der heurigen Feier wurde von Diakon Robert Agostini eine Laurentiusstatue gesegnet, welche von Hermann Wenter angeschafft wurde.
Bekannt ist der 10. August auch wegen der Sternschnuppen: die heissen Laurentiustränen, weil selbst der Himmel über das Martyrium des Laurentius  weine. (klab)

Publiziert in Ausgabe 17/2012

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