s41sp23 8237Burgeis - Zweimal im Jahr wird in der romanischen St.-Nikolaus-Kirche nördlich von Burgeis eine hl. Messe gefeiert, anlässlich der Bittgänge vor Christi Himmelfahrt und am Vorabend zum Tag des Hl. Nikolaus am 6. Dezember. Geweiht wurde die Kirche im Jahre 1199. Über der Eingangspforte weist ein Fresko auf den Kirchenpatron hin. Der Altar steht in einer  Rundapsis mit dem gut erhaltenen Fresko der Christusdarstellung in der Mandorla. Der Kirchenraum wurde mit einer Kassettendecke eingezogen, sie stammt aus dem 16. Jhdt.
Am späten Nachmittag in der Abenddämmerung zog der Nikolaus vor erwartungsvollen Kinderaugen in die Kirche ein, begleitet von vier Engelgestalten. Pfarrer P. Martin zeigte eingangs den Kern dieses Festes in der Vorweihnachtszeit auf und mahnte zu maßvollem Umgang mit den materiellen Dingen. Der Hl. Nikolaus habe dies eindrucksvoll vorgelebt. Die Adventszeit sei vor allem die Zeit des Wartens auf das Kommen des Herrn. Der Nikolaus verlas zur Lesung die Legende des Hl. Nikolaus und Mädchen als Engel brachten die Fürbitten vor. Die Jungscharkinder umrahmten mit Advents- und Nikolausliedern unter Gitarrenbegleitung die schöne Messfeier.
s41sp23 074Anschließend zog der Nikolaus, gefolgt von zwei Krampussen, von Haus zu Haus, die Kinder je nach Artigkeit zu belohnen oder zu tadeln. Normalerweise, außer in diesem Jahr einen Tag früher, beginnt dann das wilde Treiben der Krampusse mit einem Umzug durch die Gassen von Burgeis. Auf dem Dorfplatz folgt die öffentliche Bescherung durch den Nikolaus an die Kinder, die keine Angst vor den Krampussen haben.
Ob der Spruch unter einer Larvengestalt in der Decke des Kirchenschiffes der St.-Nikolauskirche: „Item wen(n) Nar(r)en lang leben, so wer(d)en si(e) alt“ schon in der damaligen Zeit auf Krampusgestalten hindeutete? Wer weiß….
Roland Peer

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Publiziert in Ausgabe 25/2015

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