Donnerstag, 10 März 2011 10:23

Naturnser Gsichter und Gschichtn

Naturns

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Im Ratssaal des Bürger-und Rathauses von Naturns wurde am 2. März eine Ausstellung außerordentlicher Art eröffnet. Zu seinem 66. Geburtstag hat Karl Bachmann, unterstützt vom Heimatpflegeverein Naturns-Plaus und von der Naturns Kultur und Freizeit GmbH, die Präsentation seiner Portrait-Fotos organisiert. Der frühere Sozial- und
Sportreferent der Gemeinde hatte stets ein besonderes Augenmerk auf die sozial schwächeren und hilfsbedürftigen Menschen und im Laufe der letzten Jahre viele Portrait-Fotos gemacht. Die Künstlerin Carmen Müller gab ihm den Anstoß, diese „Naturnser Gsichter“ auszustellen.
Der junge Ziehharmonikaspieler Thomas Crepaz sorgte für die musikalische Umrahmung. Kulturreferent Valentin Stocker führte gekonnt durch den Abend. Er begrüßte das sehr zahlreich erschienene Publikum, darunter auch Landesrat Richard Theiner und den Abgeordneten Arnold Schuler. Mit treffenden Worten stellte er Karl Bachmann als Geburtstagskind und einfühlsamen Photografen dar.
Josef Pircher, der Obmann des Heimatpflegevereins Naturns-Plaus, brachte erst allgemein Gedanken zu Fotos und dann speziell zu den ausgestellten Abbildungen, in denen es dem Photografen vortrefflich gelungen ist, das Innere der Person und das unverwechselbare Eigentliche hervorzuheben.
Gar viele Gesichter tragen die Spuren eines jahrelangen Ringens mit der Natur, aber auch jene des Glückes über die Anstrengung. Sie reden mit den tiefen Furchen im Gesicht und mit den schwieligen Händen. Sie reden mit den Augen, aus denen das Wissen um die harten Dinge der Welt spricht.
Von einer Zeit, die unwiederbringlich vergangen ist, wusste die Chronistin Maria Fliri lebhaft zu berichten Sie betonte, dass nicht nur die großen Ereignisse und große Persönlichkeiten in die Weltgeschichte eingehen. Auch die kleinen Alltagsereignisse des einfachen Menschen, die hier dargestellt wurden, könnten Bücher füllen. Sie stützte sich auf eigene Erinnerungen und beleuchtete in den „Naturnser Gschichtn“ vor allem die Kindheit und Jugend am Berg, dann aber auch wie der rasche Wandel der Lebensverhältnisse von den Leuten der dargestellten Generation, zuerst zögernd angenommen, dann aber unausweichlich mit vollzogen wurde. Der Bürgermeister Andreas Heidegger eröffnete die Ausstellung und hob dabei auch die Verdienste des Karl Bachmann in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit hervor.
Nach interessiertem Betrachten der „Naturnser Gsichter“, nach reger Nachfrage um die „Naturnser Gschichtn“ und einem traditionell angebotenen Imbiss endete die gelungene Veranstaltung. (ria)

Publiziert in Ausgabe 6/2011

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