s47 Bild 1Laas -Rennrodeln auf Naturbahn. Nadine Staffler gelingt der große Coup, sie kürt sich in Seis erstmals zur Siegerin in einem Juniorenweltcup. Auch in St. Sebastian ist sie nicht zu schlagen und fährt ihren zweiten Sieg in Folge ein. Camilla Singer und Daniel Gruber strahlen – als großartige Dritte – vom Juniorenweltcup-Podest.


Erfolgreiche Renntage liegen hinter den Vinschger Athleten und Athletinnen aus der „Laaser Medaillenschmiede“. Auf der Seiser Alm ging vom 3. bis 4. Jänner das zweite Juniorenweltcuprennen über die Bühne, das als Verfolgungsrennen ausgetragen wurde. Dieses verläuft folgendermaßen: In den Qualifikationen setzen sich 16 Damen und 26 Herren durch, die jeweils in Duellen gegeneinander antreten. Der Schnellere gewinnt und ist somit eine Runde weiter. Allerdings qualifizieren sich auch zwei bzw. drei Athleten, die zwar ihre Duelle verloren haben, aber von den Verlierern die besten Zeiten einfuhren; sie sind die sogenannten „Lucky Loser“.
Der Start ins Verfolgungsrennen verlief für Staffler etwas holprig: es traf sie gegen ihre Teamkollegin Camilla Singer zu fahren – Staffler verlor das Duell knapp um drei Hundertstel. Als „Lucky Loser“ qualifizierte sie sich mit etwas Glück für die zweite Runde. Als es zum neuerlichen Duell mit Singer kam, ging Staffler siegreich hervor und zog in die Finalläufe der besten Sechs ein. Hinzu kam, dass die starke Konkurrentin Lisa Walch etwas überraschend von der Russin Aleksandra Suvorova geschlagen wurde. „Als ich wusste, dass ich den dritten Platz sicher habe, konnte ich befreit fahren“ so Staffler. Und als der Einser aufschien jubelte die Familie samt Fans im Zielbereich. Die Duelle auf Augenhöhe zeugten von hoher Qualität; dazu der Trainer der italienischen B Nationalmannschaft im Rennrodeln auf Naturbahn Johann Staffler: „Die Athleten, die ich betreue, zeigten alle starke Leistungen. Die Jungs und Mädels bestritten das Rennen taktisch hervorragend.“ Singer belegte letztendlich Rang sieben, Andrea Kuntner – nach einer fulminanten Aufholjagd – Rang fünf. Elias und Daniel Gruber wurden Vierter und Fünfter.
s47 Bild 2Auch in St. Sebastian in Österreich dominierten die Vinschger Athleten und Athletinnen eine Woche später den dritten Bewerb des Juniorenweltcups. Die Naturbahn im Mariazeller Land wurde ungeschlagen von Staffler „gebändigt“, die ihre Formstärke erneut unter Beweis stellte. Sie führt vor dem letzten Weltcuprennen in Umhausen im Gesamtweltcup 40 Punkte vor Christa Unterholzner. Auch Singer ließ ihr Talent aufblitzen und schaffte es in dieser Saison das erste Mal aufs Podest. „Ich bin froh, dass es dieses Mal besser gelaufen ist, vor allem, weil ich heuer ein wenig mit Materialproblemen zu kämpfen habe“, zeigt sich die junge Sportlerin erfreut über den Verlauf des Rennens. Kuntner wurde gute Sechste.
Daniel Gruber zog nach und fuhr den dritten Platz bei den Herren ein. Auch Elias Gruber glänzte mit einem Top-Ten-Ergebnis.

In den letzten Wochen zeigte sich die ursprünglichste Sportart des Rodelns von ihrer multikulturellen, frischen und innovativen Seite und zog zahlreiches Publikum in den Bann. Über 20 Nationen sind bei den Junioren-Weltcups und Weltcups auf Naturbahn vertreten, darunter auch einige „exotische“ wie Argentinien, Neuseeland, Bosnien-Herzegowina, Türkei, Großbritannien und die USA.
Die zahlreiche Unterstützung des Publikums kommt zur rechten Zeit, der Antrag, dass die zukunftsträchtige Sportart Naturbahnrodeln olympisch wird, ist bereits beim IOC – dem Internationalen Olympischen Komitee – eingereicht worden. (ana)

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Publiziert in Ausgabe 4/2018

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