Dienstag, 22 September 2015 12:00

Müll vergraben - Staatsanwalt ermittelt

s9 1293Tschengls - Zynisch und dreist geht die Fraktionsverwaltung von Tschengls auf der oberen Tschenglser Alm vor: Die Alm ist neu gebaut und an der Außenseite hat man das Schild „bitte die Abfälle ins Tal mitnehmen“ in drei Sprachen angebracht. Was für Gäste gelten soll, gilt nicht für die Almverantwortlichen. Denn die alte Alm ist abgebrochen worden und vor Ort - vermutlich samt Matratzen, Duschkabine, Gasherd, Nägel usw - vergraben worden. Es war der Sonntag, der 30. August 2015, als auf der oberen Tschenglser Alm zuerst mit einem großen Feuer die alte Almausstattung so gut es ging eingeäschert und dann vergraben wurde. Am darauffolgenden Mittwoch erschien im „Athesia-Vinschger“ eine Titelgeschichte, in der die Fraktionsverwaltung um Fraktionsvorsteher Christian Tscholl unter anderem wegen der Eigenleistungen einiger Tschenglser beim Neubau der Alm hochgelobt wurde. Mit von der Partie war auch der Laaser Ex-VizeBM Markus Hauser. Ein Zufall?
Wohl kaum. Wenn der Zeitpunkt des Abrisses und des Vergrabens der alten Alm mitgedacht wird. Der dreiste Akt hat den Zimmerer Konrad Blaas mehr als geärgert. Er wurde im „Athesia-Vinschger“ als s9 1386„Zimmerei-Unternehmer aus Tschengls“ zwar nicht namentlich genannt, aber in Tschengls gibt es nur ein Zimmerei-Unternehmen.  Blaas hatte im Vorfeld des Baues auf Ungereimtheiten bei der Ausschreibung  hingewiesen und eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen „Wettbewerbsverzerrung“ erstattet. Die Voruntersuchungen in dieser Causa laufen noch. Und weil ihm und seiner Familie daraufhin gedroht wurde, hat er zwei Strafanzeigen gestellt.
Und nun kommt das Müllvergraben hinzu. Blaas hat bei den Carabinieri Anzeige erstattet. Der Staatsanwalt hat sofort reagiert und am Montag, den 14. September 2015, die Stelle, an der der Müll vergraben wurde, beschlagnahmen lassen. Die Ermittlungen laufen.
Zum Akt des Müllvergrabens kommt hinzu, dass der Abbruch und der Abtransport der alten Alm zu 70 Prozent mit einem Landesbeitrag der Tschenglser Fraktionsverwaltung seit längerem zugesagt ist. (eb)

{jcomments on}

Publiziert in Ausgabe 19/2015

Ausgaben zum Blättern

titel 23-24

titel Vinschgerwind 22-24

titel vinschgerwind 21-24

 sommerwind 2024

 

WINDMAGAZINE

  • Jörg Lederer war ein Holzschnitzer aus Füssen und aus Kaufbeuren. Die Lederer-Werkstatt hat viele Aufträge im Vinschgau umgesetzt. Wer will, kann eine Vinschgautour entlang der Lederer-Werke machen. Beginnend in Partschins.…
    weiterlesen...
  • Die Burgruine Obermontani bei Morter am Eingang ins Martelltal wurde für einen Tag aus ihrem "Dornröschenschlaf" wachgeküsst. von Peter Tscholl Die Akademie Meran, die Gemeinde Latsch und die Bildungsausschüsse Latsch…
    weiterlesen...
  • Vinschger Radgeschichten - Im Vinschgau sitzen alle fest im Sattel: Vom ultraleichten Carbon-Rennrad bis hin zum E-Bike mit Fahrradanhänger, Klapprad, Tandem oder Reisefahrrad. Eine Spurensuche am Vinschger Radweg. von Maria…
    weiterlesen...
  • Kürzlich wurde von den Verantwortlichen im Vintschger Museum in Schluderns das Kooperationsprojekt Obervinschger Museen MU.SUI gestartet. Es handelt sich um den gemeinsamen Auftritt der Museen in Schluderns VUSEUM/Ganglegg, Mals, Taufers…
    weiterlesen...
  • Blau, dunkelgrün, schneeweiß schäumend, türkis oder azur - Wasserwege im Vinschgau von Karin Thöni Wasser ist Quell des Lebens und unser kostbarstes Gut. Aber es wird knapper. Der „Wasserfußabdruck“ jedes…
    weiterlesen...
  • Martin Ohrwalders Liebe zu den Pferden muss ihm wohl in die Wiege gelegt worden sein. Bereits im Alter von drei Jahren schlug er seiner Mutter vor, die Garage in einen…
    weiterlesen...
  • Manfred Haringer ist Sammler, Modellbauer und Heimatforscher. Im letzten Jahr konnte er seinen alten Traum verwirklichen. In seinem Elternhaus in Morter, wo bis Ende des Zweiten Weltkrieges die Dorfschule untergebracht…
    weiterlesen...
  • Die historische Bedeutung von Schlossruinen und ihre Geschichte faszinieren die Menschen. Mit mehreren Revitalisierungsmaßnahmen erwacht derzeit die Ruine Lichtenberg in der Gemeinde Prad am Stilfserjoch zu neuem Leben. von Ludwig…
    weiterlesen...
  • Il grano della Val Venosta era conosciuto e apprezzato in tutto l' impero Austroungalico. Testo e Foto: Gianni Bodini Oggi sono i monotoni ed estesi meleti punteggiati da pali in…
    weiterlesen...
  • Questa importante strada romana attraversava tutta la Val Venosta. Testo e Foto: Gianni Bodini Iniziata da Druso nel 15 a.C., venne completata dall’imperatore Claudio Cesare Augusto. Questa importante via transalpina…
    weiterlesen...
  • von Annelise Albertin Das Val Müstair mit seiner intakten Naturlandschaft und den kulturellen Besonderheiten ist das östlichste Tal der Schweiz. Es liegt eingebettet zwischen dem einzigen Schweizerischen Nationalpark, den „Parc…
    weiterlesen...
  • Eine Symbiose zwischen der Geschichte und dem Lebensraum rund um das kunsthistorische Hotel „Chasa Chalavaina“ im benachbarten Val Müstair von Christine Weithaler Das Hotel Chasa Chalavaina wurde am 13. November…
    weiterlesen...

Sommerwind 2024

zum Blättern

Sommer Magazin - Sommerwind 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Wandern, Menschen, Urlaub, Berge, Landschaft, Radfahren, Museen, Wasser, Waale, Unesco, Tourismus

wanderfueher 2024 cover

zum Blättern

Wanderführer 2024 - Bezirk Vinschgau Südtirol - Traumhafte Touren Bergtouren Wanderungen Höhenwege

 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.