Mals
Am Hangfuß der Spitzigen Lun, an den sich der stolze obervinschger Hauptort Mals schmiegt, gibt es wunderbare Spazierwege mit prächtiger Aussicht. Ein Besuch von Mals in Verbindung mit einem Abstecher in die Spazierwelt am Malser Sonnenhang lohnt sich. In Mals können Waalwege, Flora-Park und Sonnensteig mit der Bedeutung des Tappeinerweges in Meran gleichgesetzt werden.
Mit Bahn und Citybus ist der Peter-Glückh-Platz mitten in Mals bequem erreichbar. Wer das Auto benutzt, findet auf dem Platz genügend Parkplätze. Von dort sind es nur ein paar Schritte in die neue Fußgängerzone. Wir wählen den Weg am Gasthof „Grauer Bär“ vorbei in Richtung Flora-Park. Die Markierung „Sonnensteig“, der unser Ziel ist, ist nicht zu übersehen. Wir überqueren den unteren Waalweg und am mittleren Waalweg begegnet uns ein gigantischer Mammutbaum als alles andere überragendes Gehölz. Nach kurzem Aufstieg gelangen wir in die Schatten spendende Anlage des historischen Flora-Parks. Der Flora-Park ist ein Naturdenkmal. Diese Parkanlage wurde im vorigen Jahrhundert vom Arzt Heinrich Flora angelegt, erfuhr im Laufe der Zeit jedoch eine starke Degradation und zuletzt wieder eine Aufwertung durch die Gemeinde. Der Park zieht sich oberhalb vom Dorf den ansteigenden Hang hinauf. Mehrere Wege durchziehen das Gelände, sodass auch fußläufige Verbindungen zu Mitter- und Oberwaal gegeben sind.
Am oberen Ende befindet sich ein mit vielen Geräten ausgestatteter Spielpark – der teils im Schatten liegt und Kindern mitten im Wald unzählige Spielmöglichkeiten bietet.
Der Fußweg mündet oberhalb des Flora-Parkes in eine Forststraße, der wir geradeaus folgen (an der ersten Kurve kann auch links abgebogen werden, denn ab dieser Höhe führen alle Wege zum Sonnensteig). So gelangen wir über eine Wiese zum oberen Waalweg, den die Touristiker „Sonnensteig“ getauft haben. Weil wir unsere kleine Wanderung als Spaziergang und als erholsamen Abstecher angelegt haben, zweigen wir am Sonnensteig links, also in Richtung Burgeis ab. Der Waal ist im Zuge des Projektes „Diversicoltura“, Biodiversität in der Kulturlandschaft, wieder instand gesetzt und zwar im Abschnitt „Schindertal“ bis zum Tartscherbach. Eine tolle Sache. Neue Schweller und neu eingesetzte Steineinfassungen des Waales zeugen von diesem den Oberwaal stark aufwertenden Projekt, das auch mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung in einem Interreg-Projekt Italien-Schweiz mitfinanziert wird.
Eine herrliche Aussicht auf den Talkessel zwischen Mals und Prad und das Wechselspiel der Vegetationen laden zum Schauen und Staunen: der Tartscher Bichl mit seiner Steppe ganz nah, die Kultur an der Prader Sand ganz fern, dazwischen üppige Wiesen, vereinzelt Apfelanlagen, Glurns und dahinter zugedeckte Kirschanlagen. Der Obervinschgau als Sammelsurium von alter und neuer Kulturlandschaft – begrenzt von den Tschenglser Bergen im Süden, offen in Richtung Münstertal im Westen, Steppen im Osten an den Tartscher Leiten und geschützt im Norden eben durch die sanfte Spitzige Lun. Das Verweilen ist ein Aufsaugen von Eindrücken – erholsam anregend.
Wir wandern in Richtung Westen bis das Kloster Marienberg, die Fürstenburg und Burgeis sichtbar sind. Der Rückweg erfolgt teilweise auf einer Forststraße zurück in den Flora-Park, zurück ins Zentrum von Mals. (eb)
Schwierigkeit:
Die Spazierwelt von Mals – der untere, mittlere und obere Waalweg (Sonnensteig) samt Flora-Park ist für jedes Alter und alle Schuhgrößen geeignet. Anzuraten sind im Sommer der späte Nachmittag, im Winter ganztägig.
Zeit:
Von der Fußgängerzone 10 Minunten bis zum Flora-Park,
nochmals 10 Minuten bis zum „Sonnensteig“.
Dort kann nach Lust und Laune in beide Richtungen – lohnende Aussichten – gewandert werden
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