Dienstag, 15 November 2016 12:00

Kulturregion Vinschgau

s9 Kultur TourismusSchlanders - Schlanders Marketing und der Südtiroler Künstlerbund luden am 5. November zu einer Podiumsdiskussion über Kultur und Tourismus in die Enothek „WEINEGGELE“ nach Schlanders ein. Nur ein einziger Gastwirt und ein paar Interessierte folgten der Einladung. Unter der Moderation von Ferruccio Delle Cave, dem Vizepräsidenten des Künstlerbundes, diskutierten Inga Hosp, Lisa Trockner, Kurt Sagmeister und Johannes Graf Trapp. Vor einigen Jahren haben sich die Touristiker des Tales darauf geeinigt, den Vinschgau als „Kulturregion in Südtirols“ zu bewerben. Dies sagte Kurt Sagmeister, der Direktor von Vinschgau Marketing und zukünftige Manager der Destinations-Management-Einheit ­DME-West. Wie keine andere Region Südtirols, hat der Vinschgau im kulturellen Bereich sehr viel zu bieten. Sagmeister nannte die bäuerliche Tradition, die Romanik, den Marmor, die Via Claudia Augusta, die Waalwege und die Kulturgasthäuser. Er bedauerte, dass es das Kulturfestival Xong nicht mehr gibt. Inga Hosp betonte, dass Kultur nicht inszeniert werden darf und die Touristen nicht nur Zuschauer bleiben dürfen. Lisa Trockner, die Geschäftsführerin im Südtiroler Künstlerbund, berichtete über mehrere Projekte des Künstlerbundes in Zusammenarbeit mit dem HGV bzw. mit Südtiroler Gasthäusern. Unter dem Titel „Genuss trifft Kunst“ haben im letzten Jahr 30 Künstler in 30 ausgewählten Gasthäusern zwei Monate lang ihre Kunstwerke präsentiert. Über seine Erfahrungen als Schlossherr und als Initiator der Churburger Wirtschaftsgespräche berichtete Johannes Graf Trapp. In der Diskussion wurde das große Potential betont, das in der Zusammenarbeit zwischen Kunst und Tourismus liegt. Durch die Kunst können verkrustete und erstarrte Gewohnheiten aufgebrochen und wieder neu interpretiert und belebt werden. Es muss darauf geachtet werden, dass Brauchtum nicht zu Folklore und für die Touristen zur Schau gestellt wird. Der Tourismus darf nicht zur reinen Geschäftemacherei werde. Auch die Zerstörung und Vermarktung der Landschaft wurde angesprochen. Einig war man sich darüber, dass die Zugänge zu Kunst und Kultur, besonders zur Gegenwartskunst erleichtert werden müssten. Dazu braucht es die Bereitschaft von beiden Seiten. (hzg)

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Publiziert in Ausgabe 23/2016

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