Dienstag, 08 Januar 2019 00:00

Manchmal schwimme ich

s19 Lorena Pircher Irrende WeltenWien/Taufers im Münstertal - Wer Gedichte schreibt, muss die Augen schließen, um tief im Inneren die Melodien der eigenen Lebenswege aufzuspüren. Dann müssen diese Klänge der Erinnerungen, die Gefühle und Träume in Worte übersetzt und zu Gedichten zusammengebaut werden. Lorena Pircher aus Taufers im Münstertal hat 2018 im Provinzverlag ihren ersten Gedichtband herausgegeben. „Irrende Welten“ sind 99 Prosagedichte, erzählende und fragende Gedichte einer jungen Studentin der Anglistik und Romanistik, die durch den weiten Ozean der Gefühle schwimmt und ihr Glück, ihre Traurigkeit, die Suche nach dem Ich und dem unbekannten Du beschreibt. „Eigentlich weiß ich dass ich den schweren Hämmern der stählernen Welt nicht ausweichen kann“, so schreibt sie in ihrer Bildersprache und stellt in einem anderen Gedicht die Frage: „Hast du wie ich dein Sein in den Kernen singender Sonnen von Ozeanen gefunden“ Ihre Gedichte bezeichnet sie als Naturgespräche, Selbstgespräche und Weltengespräche. Es sind Gedankenketten, ein Suchen und Umherirren in den verschiedenen Welten: der Innenwelt, der Traumwelt und der Außenwelt. Sie spricht vom „vergitterten Seelenfenster“ und der Sehnsucht nach dem „Stillstand der Zeit“. Um in die bunte Bilder- und Gedankenwelt von Lorena Pircher einzutauchen, muss man sich Zeit nehmen und die vielen Schichten, die unterschiedlichen Ebenen ihrer Gedanken aufdecken. Dann findet man neue Bilder, kluge Fragen und tiefe Gefühle. „Manchmal schwimme ich in schwebenden Glasscherben einer buntschattigen Welt wartend auf gleißende Prismen unendlicher Freiheit“, so das erste Gedicht. (hzg)   

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Publiziert in Ausgabe 1/2019

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