Donnerstag, 10 März 2011 10:23

Irdisches und Astronomisches

Latsch

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Das freiheitliche Dreigestirn im Latscher Gemeinderat ist ein lautstarkes. Der Kofler Sepp hat mit André Pirhofer und mit Thomas Pichler seit Mai vergangenen Jahres Verstärkung bekommen. In der letzten Ratssitzung 2010 sind die Drei gleich mit fünf Beschlussanträgen aufmarschiert. Bei der Radtrasse soll sich die Verwaltung für die Wirtschaft einsetzen, so der erste Antrag. Jede Gemeinderatsfraktion soll im Gemeindeblatt jeweils eine viertel Seite bekommen, um ihre Sichtweise der Gemeindepolitik darlegen zu können, schließlich bekommen die Blattmacher „einen Batzen Geld“ von der Gemeinde, so der zweite Antrag. Der dritte: Für das Ehrenamt sei etwas zu tun. Man könne das in Form eines „Ehrenamtspasses“ machen, welcher Vergünstigungen etwa bei Eintritten vorsehe. Der vierte: Die Gemeinde Latsch soll Kooperation mit Nachbargemeinden prüfen, um Einsparungen erzielen zu können. Und schließlich kamen die Freiheitlichen mit der Idee, einen kostenlosen Internetzugang via Funknetz, am Lacusplatz etwa, einzurichten. Nach jedem Beschlussantrag kam die kalte Dusche: mehrheitlich abgelehnt. In den Reihen der SVP kristallisierte sich dabei eine ablehnend engagierte Zunge heraus: jene des Ratneulings Werner Schuler, der sich seine Polit-Sporen in der SVP Jugend erworben hatte.  Nach dem irdischen Politgetümmel wurde es dann astronomisch in der Latscher Ratsstube. Stararchitekt Werner Tscholl stellte – als Vorspann für eine Bauleitplanänderung, für die Umwidmung des Schlosses Annenberg von Landwirtschaftsgebiet in Zone für öffentliche Bauten und Anlagen mit Privatinitiative – die Frühphase des Projektes für den Umbau von Schloss Annenberg vor. Manfred Fuchs, Schlossbesitzer und in der Weltraumforschung tätiger Latscher Millionär, trat mit drei Wünschen an Tscholl heran: Im Schloss Annenberg soll eine Wohnung, ein Tagungszentrum für die OHB von Fuchs, welche kürzlich der großen EADS das „Galileoprojekt weggeschnappt hat, und ein öffentlich zugängliches Museum hineingeplant werden und zwar so, dass keine der drei Einheiten vom jeweils anderen gestört wird. Tscholl plant das Museum unterirdisch, an der Ringmauer entlang, von Turm zu Turm. „Von der Bronzezeit zu den Sternen“  lautet der Arbeitstitel, der die bronzezeitlichen Funde am Schlosshügel bis zur Weltraumforschung beinhalten soll. Die Gemeinderäte zogen allesamt den Hut vor jenem, der das Schloss revitalisieren will, zumal Manfred Fuchs ebenso Latscher ist wie der planende Architekt Werner Tscholl. Zudem wird sowohl das Museum als auch das Tagungszentrum als Chance für den Tourismus in Latsch gesehen wird. (eb)

Publiziert in Ausgabe 1/2011

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