Dienstag, 26 Juni 2018 12:00

Grüne auf der Suche nach Wahlkampfthemen

s11sp23 6192Schlanders - Die Grünen haben kürzlich zu einem Themenabend nach Schlanders geladen: „Die Zukunft der Landwirtschaft - Was sollte die Politik für eine nachhaltige Landwirtschaft tun?“ Entweder die Einladung ist daneben gegangen oder das Thema interessiert nicht. Gekommen sind nämlich 12 Leute.
Gianni Bodini hat mit seinen Bildern in einem „Fototelling“ die anschließende „Fishbowl“ eingeleitet. Bodini, dessen Bilder auch die Ästhetik moderner Landwirtschaft enthalten, stimmte mit einem Bild „Mist zu verkaufen“ ein. Landschaft und Menschen seien im Umbruch sagte Bodini und: „Meine Sympathie für die Apfelbauern hält sich in Grenzen.“ Die Bauern tun ihm leid, weil sie sich in einem Teufelskreis befinden. Ein Rückkehr zu kleinen Parzellen mit verschiedenen Früchten forderte Bodini. Er mache sich Sorgen um den Honig. Die Grünen-Vorsitzende Brigitte Foppa wies einleitend darauf hin, dass man eine Podiumsdikussion mit Bäuerinnen geplant habe. Aber die Bäuerinnen hätten alle abgesagt. Das ökologische Gleichgewicht sei gefährdet, sagte Foppa. Welche Forderungen könne man politisch stellen, fragte sie in die Runde.
Der gebürtige Malser Hanspeter Staffler, als Generalsekretär des Landes im Wartestand und Landtagskandidat für die Grünen, outete sich als grünes Mastermind: Der einzige Ausweg sei die Ökologisierung der Landwirtschaft, um Wohnen, Landwirtschaft und Tourismus im Einklang zu bringen. Es gehe auch um soziale Gerechtigkeit. Die Landwirtschaft sei als Stand von der öffentlichen Seite Jahrzehnte lang unterstützt worden. Das sei gesellschaftlich so gewollt. Nun sei es gerecht und an der Zeit, wenn die Landwirtschaft der Gesllschaft etwas zurückgebe. Von einer Apfelanlage habe die Gesellschaft nichts davon, wohl aber von einer Ökologisierung der Landwirtschaft.
Heftige Kritik übte der Landtagsabgordnete Riccardo Dello Sbarba an Sepp Noggler, ohne dessen Namen zu nennen. Noggler sei es gelungen, im Urbanistikgesetz unglaublich viele Ausnahmeregelungen für die Landwirtschaft unterzubringen. Der Tartscher Förster Albert Prizzi rief den Grünen Abgeordneten zu, dass diverse Gesetzesartikel  gar nichts bringen, wenn deren Auswirkungen nicht vor Ort kontrolliert werden können.
Bei der Diskussion, einheimisches Fleisch zu fördern, musste Foppa bedauern, dass ein diesbezüglicher Antrag im Landtag abgelehnt worden sei. (eb)

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Publiziert in Ausgabe 13/2018

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